Friedensmal Rechthaberei im offenen Dialog überwinden

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"DGB spricht sich gegen Abriss des Gedenksteins aus", BA vom 27. März

Wahrscheinlich ist die Aussage des Friedensmals und das, wofür es symbolisch steht, viel zu schwierig, um sie zum einen zu verstehen und zum andern gar auch noch zu leben. Dabei ist es doch ganz einfach: Ich muss zuerst mal in mir selbst Frieden schaffen, um mit den Mitmenschen ein gedeihliches Miteinander pflegen zu können.

Das geht nur in Form eines offenen Gesprächs, einer offenen Auseinandersetzung, die unterschiedliche Positionen deutlich machen kann, aber von gegenseitigem Respekt getragen ist. Insofern will das Friedensmal Schuldzuweisungen und Rechthaberei überwinden.

Ich kenne Details der Auseinandersetzung von Herrn Zieringer mit dem Kreis nicht im Einzelnen. Nur: Warum fällt es so schwer, sich zusammenzusetzen, die gegenseitigen Standpunkte auf den Tisch zu legen und eine gemeinsame Lösung zu finden? Vielleicht ist der Eine in der Tat über das Ziel hinaus geschossen und hat die Vorgaben nicht eingehalten. Und vielleicht kollidiert das mit administrativen Vorschriften, die von bürokratischer Seite als unverletzbar vertreten werden.

Beide Haltungen sind nur allzu menschlich. Und genau an dem Punkt könnte das Friedensmal weiterhelfen mit der Aufforderung an beide Seiten: Leute, macht doch erst mal ein paar Lockerungsübungen, tauscht eure Argumente aus, aber nehmt euch nicht so wichtig, geht aufeinander zu und schaut euch in die Augen statt euch mit Steinen zu bewerfen. Alles klar?

Übrigens gilt das auch für Windkraftbefürworter wie -gegner unterhalb des Friedensmals im Tal. Man muss sich gar nicht nach Jerusalem aufmachen, um Frieden zu finden bzw. ihn zu suchen. Jerusalem ist viel näher, als wir denken, und offenbar doch so schwer zu erreichen.

Gerade deshalb ist das Friedensmal so wichtig.

Fritz Hempler

Lautertal-Reichenbach

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