Einhausen ist idyllisch. Einhausen ist liebenswert. Manche nennen Einhausen sogar liebevoll ein "Kaff". Warum ist das eigentlich so?
Das hat sicher viele Gründe. Einer davon ist bestimmt der ländliche Charakter. Und zum ländlichen Charakter gehört die Landwirtschaft. Felder, Wiesen, Schweine, Kühe und Pferde, manchmal sogar Kutschen und: Traktoren. Sie sind im Ortsbild präsent und gehören dazu, ohne Zweifel.
Dass Landwirtschaft kein Wochenende kennt, weiß ich nur zu genau - schließlich kommt meine Frau von einem kleinen Bauernhof im Münsterland. Irgendwie ist es mit der Idylle aber dann doch schnell vorbei, wenn schwere Arbeits- und Zugmaschinen samt übergroßer Anhänger von früh morgens bis spät abends nicht nur werktags, sondern auch sonn- und feiertags teils mit hoher Geschwindigkeit durch die Kurt-Schumacher-, Odenwald-, und Bibliser Straße donnern.
Und das ohne Not, denn die Rollrasenfelder, die da angefahren werden, wären schließlich auch über Wirtschaftswege zu erreichen. Nun bin ich kein Träumer und mir ist klar, dass das mit den schweren Maschinen kein leichtes Unterfangen ist und Zeit kostet. Und auch in der Landwirtschaft ist Zeit bekanntlich Geld.
Andererseits ist es so: Wenn ich meinen Rollrasen sonntags mähe, dann ist das Ruhestörung - und vor allem rücksichtslos. Wenn zur gleichen Zeit aber schwere Maschinen durch die Wohnstraßen donnern, dann ist das "Landwirtschaft"? Von mir aus.
Aber eines ist es ebenso: rücksichtslos! Insofern appelliere ich an die Vernunft und wünsche mir, dass zumindest am Wochenende das Motto "Rollen statt Rasen" öfter beherzigt wird und wieder etwas mehr Ruhe in unsere Straßen einkehrt. Die Anwohner der genannten Straßen werden es danken.
André Osterholt
Einhausen