Homosexualität Tatsachen kann man nicht durch Ablehnung ändern

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"AfD lehnt Akzeptanz von Homosexuellen ab", BA vom Mittwoch, 5. Oktober

Es ist eine biologische Tatsache, dass Tiere und Menschen homosexuell veranlagt sein können. Man kann Tatsachen ablehnen, das ändert aber nichts an ihnen. Die Frage ist, wie wir Menschen kulturell mit diesem Fakt umgehen.

Kulturen ändern sich. Es gab Zeiten, da wurden Linkshänder mit Gewalt umgepolt oder Frauen als Menschen untergeordneter Qualität angesehen. Gott sei dank haben die meisten von uns das hinter sich gelassen.

Ich freue mich darüber, dass meine evangelische Kirche nach vielen hunderten von Jahren des schuldhaften Diskriminierens homosexueller Menschen nun gelernt hat, dass Gleichgeschlechtlichkeit keine Sünde, sondern eine Variante der Schöpfung Gottes ist.

Wenn man in der Wahrheit leben will, muss man Tatsachen akzeptieren. Es klingt irgendwie komisch, wenn man sagen würde: "Ich toleriere es, dass abends die Sonne untergeht." Und in Bezug auf das menschliche Zusammenleben hat schon Goethe gesagt: "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen."

Der US-Präsident Obama hat versucht, sein Land nach vorne zu bringen mit einem optimistischen: "Yes we can". Soll es bei uns nach dem Willen der AfD wieder zurück gehen unter dem Motto: "No, we Kahnt"?

Hans-Joachim Greifenstein

Bensheim