Abgeordneten-Serie Volksvertreter: Ein harter Job!

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Mit großem Interesse lese ich wöchentlich die Abgeordneten-Serie, in der der stressige Wochenablauf von Mandatsträgern verschiedenster Couleur beschrieben wird. Sicher ist es sehr schwierig, die acht bis zehn Veranstaltungstermine pro Woche in den 20 bis 25 Sitzungswochen (etwa ein halbes Jahr) unterzubringen. Bei der hohen Qualität dieser Leistungen habe ich es unterlassen und hielt es auch für respektlos, den Zeitaufwand für die einzelne Veranstaltung bei einer üblichen 40-Stunden-Woche auszurechnen.

Bei allem Verständnis für die jeweils detailliert aufgeführten Veranstaltungsgründe bleibt bei mir jedoch immer wieder eine Frage offen: Wo sind die Damen und Herren bei den Parlamentssitzungen, die dem Volk in den Medien präsentiert werden? Nach meiner Kenntnis der parlamentarischen Demokratie werden alle Entscheidungen für das Volk von den von uns gewählten Vertretern im Parlament getroffen.

Es würde mich und auch sicher viele andere interessieren, wo die fehlenden 40 bis 60 Prozent der Abgeordneten bei diesen Sitzungen sind, und wie der von uns Gewählte, bei Sitzungen aber fehlende Abgeordnete unsere Interessen vertritt.

Für einen Politikwissenschaftler wäre es sicher eine lohnende Aufgabe zu klären, ob dieses Verhalten der Parlamentarier einen Teil der steigenden Politikverdrossenheit auslöst?

Otto Schambach

Bensheim