Die Chance nutzen

Lesedauer

Konstantin Groß

© red

Das Thema Laubelt ist in Schriesheim so etwas wie Griechenland in der großen Politik: Man kann es fast schon nicht mehr hören. Doch nun ist endlich Schluss. Vorläufig zumindest.

Die Argumente der Ausbau-Befürworter verfingen nicht. Weder die Verweise auf frühere Planungen von 1964 noch auf Notfälle vermochten zu greifen.

Ein Wendepunkt war wohl die Bürgerversammlung im Februar, als ein Branich-Bewohner damit prahlte, die illegale Route Laubelt regelmäßig zu befahren: "Auch wenn ich drei Strafzettel erhalte, hat sich die Sache für mich gelohnt." Ein derartiges Auftreten revitalisierte längst überwunden geglaubte, weil ungerechtfertigte Vorurteile, die manche Schriesemer gegen den Branich hegten.

Gegen einen Ausbau wurden Familien mit Kindern und Hunden ins Feld geführt, die im Laubelt spazieren gehen. Auch 1800 Unterschriften in einer 15 000-Einwohner-Stadt mag kaum ein Kommunalpolitiker ignorieren.

Und in der Tat wäre es ein Treppenwitz der Politik, wenn just eine Stadt mit einem grünen Bürgermeister und den Grünen als stärkster Fraktion eine Straße im Landschaftsschutzgebiet ausbauen würde. Ein interessantes Detail ist das Abstimmungsverhalten von Grünen-Fraktionschef Wolf: Zum zweiten Mal nach der Flüchtlingsfrage votiert er anders als die von ihm geführte Fraktion. In und außerhalb derselben rätselt man, was ihn dazu bewegt.

Die Branich-Bewohner jedenfalls haben mit dem Beschluss des Rates, es vorerst für ein Jahr bei flexiblen Sperrpfosten zu be-lassen, eine letzte Chance. Es ist an ihnen, sie zu nutzen.

Mehr zum Thema

Positionen der Fraktionen Schlecht fürs Ludwigshafener Image? - Ugliest City Tours unter Beschuss

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Planung Drei Wohnhäuser sind eines zu viel

Veröffentlicht
Mehr erfahren