Zum Thema - Leinenzwang in Ilvesheim "Schutz von Menschen an erster Stelle"

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In Ilvesheim wurde ein Mädchen von einem Rottweiler angegriffen und durch mehrere Bisse schwer verletzt. Dieser Vorfall ist schrecklich und macht uns, wie viele andere Menschen, sehr betroffen. Wir hoffen, das Mädchen wird wieder vollkommen gesund. Das Geschehene hat die Debatte um die Einführung einer Leinenpflicht für Hunde in Ilvesheim wieder entfacht. Der Gemeinderat hatte im Jahr 2011 die Möglichkeit, eine von Bürgermeister Metz vorgeschlagene neue Polizeiverordnung mit Leinenpflicht für Hunde innerhalb der bebauten Ortsteile und einzelnen Außenbereichen zu verabschieden.

Vor der Abstimmung stand diese Thematik fünfmal auf der Tagesordnung, wurde dreimal nichtöffentlich vorberaten. Die Fraktionen der Freien Wähler und SPD haben dann in 2011 für uns überraschend gegen eine neue Polizeiverordnung gestimmt. Begründet wurde dies seitens der SPD damit, dass die bisherige Regelung ausreichend sei.

Die CDU-Fraktion hat noch in dieser Sitzung die Notwendigkeit einer neuen Polizeiverordnung angemahnt und darum gebeten, sich auf einen Kompromiss zu einigen. Eine Bereitschaft, den Verwaltungsvorschlag zu modifizieren gab es vonseiten der FW und der SPD nicht.

Im Rahmen der letzten Anpassung der Hundesteuerer für das Jahr 2011 haben wir die Einführung einer "Kampfhundesteuer" also einen deutlich erhöhten Gebührensatz für gefährliche Hunderassen gefordert. Wiederum fanden wir keine Mehrheit. SPD und Freie Wähler sahen keine Notwendigkeit.

In den letzten Jahren wurden wir immer wieder von Ilvesheimern angesprochen und angeschrieben, die uns von gefährlichen, beängstigenden oder unangenehmen Situationen mit freilaufenden Hunden berichteten. Menschen, die sich nicht sicher fühlten, aber auch Hundehalter selbst, deren eigene - angeleinten - Hunde angegriffen wurden. Dies hat uns gezeigt, dass die bisherige Regelung, dass Hunde dann freilaufen dürfen, wenn die Begleitperson auf Zuruf auf den Hund einwirken kann, in der Praxis nicht funktioniert. Für eine entsprechende Beobachtung und Kontrolle ist der kommunale Ordnungsdienst Ilvesheims von der Wochenstundenanzahl unterbesetzt. Auch deshalb haben wir 2013 einen Antrag zur Erhöhung der Wochenstunden des Ordnungsdienstes gestellt. Auch dieser Antrag wurde seitens der SPD und FW abgelehnt, die einen Umfang von 20 Wochenstunden als ausreichend befanden.

Wir sind uns der Schwierigkeit dieser Thematik bewusst. Uns geht es um ein gedeihliches, geregeltes Miteinander unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller. Viele Hundehalter üben Rücksicht und gehen vorbildlich mit ihren Hunden um. Es müssen viele Interessen und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Der Schutz von Menschen, insbesondere Kindern und älteren Mitbürgern, steht für uns jedoch an erster Stelle. Dass hier eine Leinenpflicht zur Kontrollierbarkeit der Hunde präventiv ist, hat sich in anderen Städten und Gemeinden erwiesen. Auch die wildlebenden Tiere, besonders in Brut- und Setzzeiten müssen in ihrem Lebensraum geschützt sein.

Wir würden eine sachliche Diskussion begrüßen, die auch den Bedürfnissen einer artgerechten Haltung von Hunden (mit z.B. Freilaufflächen etc.) gerecht wird.

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