Zum Thema - Kombibad "Wo lagen die Pläne?"

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Ein Kombibad in Ilvesheim wurde seit vielen Jahren immer wieder diskutiert. Da wir täglich im Freibad unsere Bahnen ziehen, verfolgen wir auch stets die Pressemitteilungen und waren auf Bürgerversammlungen. Wir wussten auch von der Klausurtagung. Dass jedoch in dieser Sitzung konkrete Pläne gefasst wurden, die dann schnellstmöglich (so kam es uns zumindest vor) beschlossen werden mussten, führt bei uns zu Unmut. Es entstand sogar der Eindruck, dieses Thema sei dem Gemeinderat lästig, also musste schnell ein vorzeigbarer Beschluss her. Es gab verschiedene Varianten - all das wussten wir, weshalb wir uns auch als gut informierte Bürger bezeichnen.

Warum wurde jedoch innerhalb von zwei Wochen etwas beschlossen, was nicht nur uns missfällt, sondern vielen anderen Badegästen auch? Bürger und Nutzer hatten nicht die Möglichkeit diese Pläne überhaupt einzusehen. Wo lagen diese denn aus? Nicht immer ist etwas Neues besser.

Unser Freibad ist ein "normales" Bad mit Rutsche, Sprungturm und wenig Schnickschnack. Aber es ist schön sich dort aufzuhalten, darin zu schwimmen. Eine öffenbare Fassade, ein Varioboden und die kleinen Becken sind nach dem Bau zwar neu, aber unser Freibad verliert alles, was in den letzten 60 Jahren aufgebaut wurde. Man sollte doch versuchen, das zu verbessern, was vorhanden ist.

Natürlich ist das arbeits- und kostenintensiv, aber man baut sich ja auch kein neues Haus, weil die Heizung ausfällt. Warum versucht man nicht durch Sanierung und Umbau das Schwimmerbecken zu erhalten und durch unterschiedliche Tiefen einen Nichtschwimmerteil zu integrieren und das vorhandene Nichtschwimmerbecken als Plansch- und Sprungbecken umzubauen? Die Technik muss ja in jedem Fall erneuert werden. Zusätzlich müssten die sanitären Anlagen neu gestaltet werden. Die kann man jedoch in ein neugebautes Kleinhallenbad integrieren, ohne Schickschnack wie eine öffenbare Fassade.

Bei hohen Temperaturen hat man in einem Hallenbad, bei dem die Fassade offen ist und man nicht hinausschwimmen kann, auch kein Freibadgefühl. Dann könnte die Fassade auch geschlossen bleiben. Und wenn man bedenkt, dass unser Freibad mit vier Euro Eintritt für einen Erwachsenen zu den teuersten in der Umgebung zählt und trotzdem gut besucht ist, dann darf man sich gar nicht ausmalen, was der Eintritt in dem Kombibad kosten wird. Ich denke, nach der Klausurtagung wäre es sinnvoll gewesen, den Bürgern die konkreten Vorschläge darzulegen und nicht nachdem sie beschlossen waren.