Kinder- und Zwangsehen Das Ende des Multikulturalismus

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Zunächst einmal herzlichen Dank für die ausführliche und ausgezeichnete Berichterstattung zum Phänomen der Kinder- beziehungsweise Zwangsehen sowie dem begleitenden Kommentar. Bedauerlicherweise fehlt in Bericht und Kommentar allerdings jeder Hinweis darauf, dass die AfD (ich bin Mitglied einer anderen Partei) das Thema in die öffentliche Diskussion gebracht hat.

Die im Bundestag vertretenen Parteien hätten das Problem nach dem "Drei-Affen-Motto" nichts sehen, nichts hören, nichts reden, wohl lieber totgeschwiegen. Im Justizministerium - der Justizminister wusste wie üblich von nichts - wurden sogar Entwürfe ausgearbeitet, nach denen diese in einem fremden Kulturkreis möglichen Ehen in Deutschland legalisiert werden sollten. Dass sich auch ein Vertreter der Evangelischen Kirche für die Anerkennung dieser Ehen ausgesprochen hat, wundert einen leider längst nicht mehr. Unter diesem Aspekt ist es ein hoffnungsfroh stimmendes Zeichen, dass Proteste "von rechts" oder was weiß ich woher, etwas bewirken können.

Noch ein kurzes Wort zum wenig durchdachten Programm des Multikulturalismus. Dass eine Vertreterin einer "multikulturalistischen" Partei nach ihrem blamablen Auftritt in Schwetzingen nun in verschämten Worten die Aufhebung und damit das Verbot einer wesentlichen Erscheinung einer fremden Kultur fordert, ist eine schöne Geste der Buße, säkular gesprochen: der Besserung. Noch schöner wäre es freilich gewesen, wenn sie klipp und klar das Ende des Multikulturalismus verkündigt und deutlich erklärt hätte, dass in Deutschland die deutsche, westliche, abendländische Kultur gilt, die ihren verfassungsmäßigen Ausdruck im Grundgesetz gefunden hat, und nicht eine verschwommene und letzten Endes irrationale Ideologie. Dr. Gunter Zimmermann,Oftersh.