Ukraine-Krieg Die Ausweitung des Konflikts

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Kiew weigert sich, mit den Separatisten über einen Autonomiestatus für den Donbass zu verhandeln. Die Führung, in der die Hardliner offensichtlich sehr stark sind, will die Separatisten mit westlicher Finanz- und Militärhilfe besiegen. Die Aussichten auf einen militärischen Sieg sind allerdings äußerst unsicher.

Russland, mit seinem gewaltigen militärischen Potenzial vor Ort, wird eine militärische Niederlage der Separatisten nicht zulassen. Empörung, übrigens verbunden mit einer Menge Heuchelei, nützt da nicht viel.

Verlierer werden sein: ein militärisch ohnmächtiges Westeuropa; ein blinder militärischer Muskelprotz USA, der sich am Nasenring in einen Konflikt hineinziehen lässt, wieder auf unbekanntem Terrain, weit weg von der Heimat, ohne überzeugende moralische Begründung; die Ukraine, die schon die kurze Zeit der Unabhängigkeit zwischen 1990 und 2010 nicht für den inneren Aufbau genutzt hat - Kriegszeiten machen ihn erst recht unmöglich; die Ukrainer, deren Weg in Tod und Elend kein Ende findet.

Waffenlieferungen sind der falsche Weg. Der Weg zum Frieden geht über einen Kompromiss, mit Druck auf die Hardliner auf beiden Seiten.

Hans-Eberhard Steffen,

Eppelheim