Krieg im Zeichen der Religion - Das offene Thematisieren der Probleme im Islam reicht nicht aus Eine Welt der Menschenwürde

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Dem Leserbriefschreiber Heidenmann ist zuzustimmen. Wir brauchen ein "aufgeklärtes" Bild des Islams und des Christentums. Der Fanatismus der Kreuzzüge mit "Gott will es" und das "Allah uh akbar" der IS-Terroristen heute werden aber nie völlig besiegt werden können.

Die europäische Aufklärung hat nur den geistigen Weg für ein friedliches Zusammenleben gebahnt. Gehen muss ihn jeder von uns selbst, im Lauf seines Lebens und jeden Tag von Neuem. Die Kräfte von Ablehnung und Hass liegen in uns. Wir müssen sie überwinden und im Gegenzug die Liebe und die Ehrfurcht vor der Würde unserer Mitmenschen stärken.

Denken reicht dabei aber noch nicht, wir müssen auch handeln.

Was wir tun können und müssen, das zeigen die ungezählten Freiwilligen, die beispielsweise in Schwetzingen, mit einer Flüchtlingsrate von zehn Prozent, den Schutzsuchenden beistehen. Ohne sie wäre die Betreuung schon längst zusammengebrochen: Kontakte zu anderen Bürgern, Training, Sprachunterricht, Hilfe beim Suchen von Praktika und, und, und . . .

All das kann von den paar Sozialarbeitern und den Securities nicht bewältigt werden. Die Empfänger dieser Hilfe danken es den Helfern. Die helfen aber auch sich selbst: Sie stärken die Liebe und den Sinn für die Menschenwürde. In sich selbst, aber auch in der ganzen Gesellschaft, die nicht umhin kann, diesen Einsatz als Investition in eine bessere Welt anzuerkennen.

Die Probleme der Gegenwart fordern uns heraus, bieten uns aber auch die Chance auf eine bessere Zukunft.

Helmut Mehrer, Brühl

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