Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Gummer, wenn in den Medien von effizienter und durchdachter Verkehrsführung während einer Großveranstaltung (AC/DC-Konzert) gesprochen wird, dann verstehe ich eigentlich darunter auch, dass der gegenläufige Verkehr (also die Wegfahrt von Hockenheim am späten Nachmittag) ebenso in die Planungen einbezogen wird. Dies war jedoch in keiner Weise der Fall.
Geplant war die Wegfahrt von Hockenheim Richtung Süden. Dass man Hockenheim nicht am Med-Center oder am Aldi-Kreisel Richtung Walldorf verlassen konnte, war klar und nachvollziehbar. Allerdings wurde man von der Polizei auch bei der Fahrt auf der B 39 Richtung Speyer gezwungen, sich trotz freier Fahrbahn auf die B 36 Richtung Schwetzingen in den Massenstau zu begeben. Anschließend musste man kurz vor Ketsch wenden und erneut im Stau nahezu eine Stunde verbringen, bevor man Hockenheim auf der B 36 Richtung Karlsruhe verlassen konnte.
Ähnliches ist uns ebenfalls in Richtung Norden berichtet worden; dort soll eine junge Frau mit einem kranken und weinenden Kind daran gehindert worden sein, Hockenheim in Richtung Kinderklinik zu verlassen. Dass man Hockenheim trotz freier Straße an der einzigen Möglichkeit, die Stadt Richtung Süden zu verlassen, ohne Not von der Polizei gehindert wird, empfinde nicht nur ich als Schikane und grenzt nach meinem Ermessen - sollte das so geplant gewesen sein - an Freiheitsberaubung.
Daher appelliere ich an Sie als Oberbürgermeister, auch an die nicht zu den Massenveranstaltungen strebenden Einwohner zu denken und sich dafür einzusetzen, dass wenigstens die leicht realisierbaren Minimalmaßnahmen ergriffen werden, um zumindest einen erträglichen Fluchtkorridor aus Hockenheim heraus zu bieten. Nicht, dass wir Hockenheimer durch Lärm, Gestank und andere Erschwernisse nicht schon genug zu leiden hätten . . .
Eberhard Endres, Hockenheim