Fasnachtszug Ketsch - Mit Sicherheit keine Schikane, sondern nur die gewünschte Kontrolle der Umzugsfahrzeuge nach den Genehmigungen Gott sei Dank - die Polizei als Sündenbock

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Offenbar sind die Gläser der Vereinsbrille der Narrhalla Ketsch besonders dunkel eingefärbt. Anders lassen sich die in der Schwetzinger Zeitung geäußerten Vorwürfe an die Polizei nicht erklären, außer mit übler Nachrede, die ich jedoch hier absolut nicht unterstellen will.

Vielleicht will man nur, wie so oft, einen Sündenbock für Auswüchse am Rande eines Ereignisses finden und wer eignet sich dafür besser als, na klar, die Polizei? Als neutrale Beobachterin dieses karnevalistischen Hochgenusses und nicht als Ehefrau eines vor Ort eingesetzten Polizeibeamten (Urlaub hat meinen Mann davor bewahrt) erlaube ich mir ein paar Anmerkungen, die dem einen oder anderen Leser wahrscheinlich zu denken geben.

Wenn Herr Berger, wie er selbst schreibt, seit vielen Jahren professionell und verantwortungsbewusst mit viel Erfahrung solche Narrenzüge durchführt, dann weiß er ganz genau, dass nicht der Prügelknabe Polizei, sondern die zuständige Straßenverkehrsbehörde, für Ketsch der Landkreis, aufgrund gesetzlicher Vorschriften die Auflagen auch für die Beschaffenheit der Umzugsfahrzeuge erlässt. Diese Auflagen werden dem Veranstalter explizit in einer Genehmigung mitgeteilt. Wenn jetzt, wie in Ketsch geschehen, der Veranstalter und die Gemeinde die Polizei ausdrücklich bittet, die Fahrzeuge zu kontrollieren, dann kann das die Polizei nur aufgrund der Auflagen und gesetzlichen Vorschriften und nicht aufgrund der Vorstellungen der Narrhalla oder der IG Vereine. Das ist keine Gängelei und gegen die Narretei arbeiten, sondern Handeln aufgrund der wohl auch in Ketsch geltenden gesetzlichen Vorschriften zum Schutz der Teilnehmer und Besucher des Zuges. Offenbar entsprachen zumindest Teile des Zuges nicht den gesetzlichen Vorschriften, sonst wäre es nicht zu der Verzögerung gekommen.

Auch der beanstandete "hochgradig alkoholisierte Mob" an verschiedenen Brennpunkten ist nicht Folge des Polizeieinsatzes, habe ich doch nicht einen einzigen Polizeibeamten gesehen, der Alkohol ausgeschenkt hat. Dafür viele Stände, die Alkoholika verkauft haben und sogar von den Fahrzeugen der ach so verantwortungsvollen Zugteilnehmer wurde fleißig ausgeschenkt. Ich glaube nicht, dass es sich hier um Apfelsaftschorle handelte. In Zeiten, in denen bestimmte Klientel solche Veranstaltungen nur dazu missbrauchen "so schnell wie möglich so voll wie möglich" zu sein, sollten verantwortungsvolle Organisatoren das Ausschenken vom Zug wahrhaftig überdenken. Es waren letztlich Polizeibeamte die sich mit den Folgen des Alkoholausschankes rumplagen mussten. Das war in der Schwetzinger Zeitung nachzulesen.

Hier zu unterstellen, dass Randalierer unbehelligt blieben ist schon ungehörig. Und noch eins, liebe Narhalla, warum war wohl der örtliche Polizeiposten geschlossen? Genau richtig, weil die Beamten beim Narrenzug eingesetzt waren! In ihrer Freizeit übrigens, zusätzlich zur normalen Dienstzeit. Von meiner Seite aus ein Dank an die Polizeibeamten und ein Ahoi nach Ketsch.

Beatrix Petzold, Schwetzingen

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