Schwetzinger Glücksschwein - Das Lenk-Kunstwerk kommt bei den einen gut an und erweckt bei anderen Sarkasmus Humor bewiesen - oder pfui?

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Persönlich halte ich die neue "Reiterskulptur" am Schlossplatz für sehr gelungen und bin überrascht und begeistert. Zwar schaue ich von meinem Büro im Brauhaus am Schlossplatz 1 direkt auf den prallen Hintern der Sau und auf den welken Allerwertesten des Kurfürsten, dennoch Chapeau dem Künstler und auch den städtischen Entscheidungsträgern.

Sie haben mit dieser Aktion Mut, aber vor allem viel Humor bewiesen. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, der Künstler hätte die Mätresse hinter Carl Theodor platziert, allein der Ansicht wegen. Aber was soll's!

Dieses "ironiestrotzende" Kunstwerk wird mir noch viele Jahre Freude und Heiterkeit beim Blick aus meinem Fenster bereiten. Und hoffentlich auch den vielen Menschen, die das Werk schon jetzt täglich in großer Zahl bestaunen und fotografieren.

Schwetzingen ist auf jeden Fall um eine Attraktion reicher! Thomas Armbruster, Schwetzingen

Kultur, Poesie und Marketing

Nein es war nicht die Ausgabe vom 1. April. Mit einer Mätresse auf einer Sau reitend. Ist das geil? Ist das großartig? Wow! Schwetzingen, das ist, wo Weltstars aus Musik und Kunst sich die Klinke in die Hand geben. "Große Begeisterung" - so schreibt Sabine Zeuner in der SZ. Das weiß sie bereits, bevor man es in der Zeitung lesen konnte. Genial! Man liest: "Sicher werden Carl Theodor und die hübsche Dame auf dem Schwein Schaulustige anziehen, hofft Pöltl." Na was jetzt? Sicher oder hofft er? Egal, genau die allseits beliebten Schaulustigen, die brauchen wir dringend in Schwetzingen.

Und SZ schreibt weiter: "Da sitzt er nun, der Carl Theodor, vor ihm die leicht bekleidete Mätresse, auf einem Schwein, einem kapitalen Tier mit einer Menge Zitzen - fruchtbar demnach, vermehrungsfreudig." Ach! Jetzt versteht man's. "Die linke Hand des Kurfürsten "übrigens" liegt an ihrer Taille, die rechte mit ihrer linken nah dem kurfürstlichen Schenkel." "Übrigens"? Ja wo hätte sie denn nach Meinung von Frau SZ liegen sollen? Was soll's - vielleicht weiß es Donald Trump? Ein lustiger Haufen - die Ideengeber und der Gemeinderat. Geschichte und Glamour vereint. Ja, und weil Schwetzingen doch auch so schön ist. Au Mann, mal ehrlich, es ist verdammt schön. So eine schöne Perle! Schön, ist eigentlich eine hinterhältige Untertreibung. Schwetzingen, das ist Kultur, Poesie, Kunst, modernes Management und Marketing. Ein Paradies für freie Geister (die uns täglich das Ordnungsamt mit Knöllchen und Blitzern auf den Hals hetzen). Hat Schwetzingen ein Glück.

Wer sind diese Genies? Normalerweise leiten solche Leute DAX- Unternehmen oder zumindest Städte ab einer Million Einwohner. Gut, dass in der Mannheimer Straße endlich die letzten Geschäfte schließen, die von solchen Geniestreichen ablenken. Die Innenstadt wird dringend für Skulpturen, Eiscafés und - ganz wichtig - Friseure gebraucht.

Ein guter Platz fürs Kunstwerk wäre auch die Bahnhofanlage gewesen. Bahnhofanlage? Ja, der kleine vermüllte Vorort, wo einige wissenschaftliche Ideengeber gerade ein Forschungsprojekt durchführen zum Thema: Wie können Obdachlose, Alkoholiker, Emigranten und Drogenabhängige besser minderjährigen Schulkindern begegnen.

Gerade in solchen Zeiten ist so eine Skulptur mit einem geilen Kurfürsten und seiner Mätresse ein ganz wichtiger Beitrag. Und ich sag' gleich mal, natürlich nur suggestiv: Diejenigen, die glauben, hier haben ein paar übergeschnappte Provinzpolitiker sich auf LSD einen reingelötet, sind ganz langweilige Spießer ohne Humor und Kunstverstand. Pfui!

Übrigens, ich hätte als Ideengeber eine super Idee. Zum Beispiel (hi, hi, da kommt keiner drauf): Einen unserer Bürgermeister in Bronze, wie er gerade auf dem Schreibtisch . . . Naja, ich verrat es noch nicht, ist noch zu früh, das machen wir dann in ein paar hundert Jahren. Ich danke auch schon jetzt für die "große Begeisterung" über meinen Leserbrief.

Christoph Mittmann,

Schwetzingen

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