Zur Pressemitteilung der Bürgerinitiative Aufbruch 2016 "Kritik an unkontrollierter Einwanderung" (SZ vom 24. September):
Zunächst war ich mir nicht sicher, ob es sich hier um einen satirischen Beitrag oder um Hetze handelt. Satirisch, da die Schreibweise zwar dem Schreiberling einen gewissen Intellekt zuordnen lässt, der Inhalt dagegen vollkommen sinnfrei und sachlich unkompetent daherkommt. Also doch eher Hetze.
Dieser im Schwetzinger Regionalteil und nicht auf der Leserbriefseite abgedruckte Artikel wurde wohl von der Redaktion vorher nicht gelesen! Dieses Pamphlet ist eine Aneinanderreihung von Vorurteilen. Es stellt aus meiner Sicht billigsten, menschenverachtenden Populismus dar und spielt unverhohlen mit rassistischen Ressentiments. Die weitestgehend anonym gebliebenen Zusender scheuen sich nicht einmal davor, unserer Bundesregierung Verstöße gegen unser Grundgesetz Artikel 16 a zu unterstellen. Das Grundgesetz ist unser höchstes Gut, es hat uns jahrzehntelang positiv begleitet. Es bietet uns allen Schutz, sogar diesem unsäglichen Beitrag von Aufbruch 2016. Welche Personen stehen eigentlich hinter dem Begriff Sprecherrat? Wohnt davon überhaupt jemand in Schwetzingen? Dieser sehr suggestiv gehaltene Artikel lässt den etwas oberflächlichen Leser glauben, beim Inhalt würde es sich um Tatsachen handeln. Kann es sein, dass hier ein extremistisches Denken Einzug hält, was eine differenzierte Weltsicht nahezu ausschließt. Es wäre schön, würde sich die Redaktion von solcher Hetze distanzieren.
Norbert Kircher, Hockenheim
Anmerkung der Redaktion: Die Pressemitteilung von Aufbruch 2016 wurde vor Abdruck von der Redaktion genau gelesen. Und da Aufbruch 2016 eine politische Gruppierung ist, erscheinen diese Schreiben als Pressemitteilung und werden als solche deutlich gekennzeichnet. kaba