Ukraine und die Halbinsel Krim - Wer soll denn die Unabhängigkeit der Ukraine von Russland bezahlen? Konten der Reichen sperren

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Als ich in den letzten Wochen die Nachrichten verfolgte, erinnerte mich dies an die Jugoslawienkriege. Im Februar 1991 wurde ja die Serbische Provinz Krajina ausgerufen, was zur Folge hatte, dass dort lebende kroatische Familien vertrieben und serbische angesiedelt wurden. Ich bin der festen Überzeugung, dass dies auch auf der Krim geschehen wäre. Putin sah diese Gefahr und wollte dies verhindern.

Sicher war die Besetzung der Krim nicht legal, wäre sie jedoch nicht passiert, hätten wir dort womöglich Bürgerkrieg zwischen Ukrainern, Russen und Krimtataren erlebt. Im Fernsehen sah man oft genug vermummte Demonstranten, die militant zu Werke gingen. Die wären auch nicht zimperlich mit den Russen auf der Krim umgesprungen.

Wie überall gibt es neben friedlichen Demonstranten auch solche Idioten. Dass man jetzt befürchtet, Putin könnte auch die baltischen Staaten besetzen, halte ich schlicht für Stimmungsmache. Amerika beklagt Menschenrechtsverletzungen mit der Besetzung der Krim. Sie sollten sich lieber an die eigene Nase fassen! Ich erwähne nur das Gefangenenlager Guantanamo, wo angebliche Terroristen gefoltert werden. Menschenrechte gelten für alle! Die Amerikaner versuchen, wie schon oft, die Europäer auf ihren Kurs zu bringen, um eigene Interessen durchzusetzen. Putin befürchtete gar mit der Veränderung in der Ukraine würde die US-Flotte auch vor Sewastopol ankern. Ich frage Sie, würden sie es zulassen, dass sich fremde Menschen (Mächte) auf ihrem Gebiet (Schwarzmeerflotte) einquartieren? Man sollte nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen - oder gar militärisch agieren. Ich denke, es würde viel mehr bringen, Einreisebeschränkungen in der gesamten EU durchzusetzen und die Konten einzufrieren. Wie würden die reichen Russen mit Wohnsitz an der Cote d'Azur reagieren, wenn sie nicht auf ihre Yacht dürften? Was würden sie mit ihrem eingefrorenen Geld anfangen? Sie würden sicherlich Druck auf Putin ausüben.

Ich bin dafür, dass sich Länder wie die Ukraine unabhängig erklären, und ihren Weg gehen. Aber müssen immer die Europäer, die Deutschen vorpreschen, allen voran unsere Bundesregierung. Und, wer soll denn die Unabhängigkeit der Ukraine bezahlen? Sicherlich wieder der deutsche Steuerzahler. Wir hatten genug Probleme mit der griechischen Finanzsituation. Wenn man weiß, dass die Ukraine fast sechsmal größer ist als Griechenland und 45 Millionen Einwohner hat, dann versteht man, was ich meine.

Erwähnen möchte ich noch, dass mir die Regierung der Russen genauso lieb ist wie die der US-Amerikaner. Den Mist müssen immer nur die "kleinen Leute" ausbaden. Dazu kommt, dass sich die Menschen von den Medien beeinflussen lassen, was schon oft zu Kriegen und blutigen Unruhen geführt hat.

Jakob Burkhardt, Ketsch

Tabilan waren Freiheitskämpfer

Der knappe Kommentar von Christoph Reisinger in Sonntag aktuell tönt als weißer Rabe in der Ukraine. Ich ergänze eine Einzelheit: Bei der Invasion der einstigen Sowjetunion in Afghanistan überfütterten die USA den Widerstand mit Waffen: alle Taliban waren "Freiheitskämpfer". Als die aber (nach dem 11. September) die gleichen Waffen gegen US-Truppen richteten, wurden sie zu Terroristen. Die USA (samt EU-Helfern) versuchten, ein ganzes Volk als Geisel gegen Al Kaida zu nehmen. Vergebens. Keine Lehre hinsichtlich der Ukraine? Peter-Michael Mähn, Schwetzing.