Vorstellung des Verkehrsgutachtens in Ketsch - Karlsruher Straße ist doch nicht das wichtigste Thema in der Gemeinde Mich erinnert es an Kindergarten

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Die Szenerie bei der Vorstellung des Verkehrsgutachtens in Ketsch erinnerte mich an einen Kindergarten! Bevor die Wortführer der Bürgerinitiative "Karlsruher Straße" möglicherweise mit einem trotzigen Fußstampfen zum ungezählten Male ihrer Forderung nach einer Umgehungsstraße Ausdruck verleihen würden, habe ich die sehr gut gemeinte, gut vorbereitete und sehr informative Bürgerversammlung zum Thema Verkehrskonzept Ketsch verlassen.

Unerträglich - die fortdauernde Dominanz dieser Ketscher Minderheit. Unzählige Gemeinderatssitzungen beim TOP "Fragen der Bürger" wurden immer und immer wieder mit der aggressiven Forderung nach einer Umgehung der Karlsruher Straße zum wichtigsten Thema von Ketsch erhoben. Ich kann nicht verstehen, dass die Wortführer aus der Karlsruher Straße das simple Faktum nicht begreifen können (vermutlich aber gar nicht wollen), dass die Realisierung einer Umgehung aus den in der Bürgerversammlung von Bürgermeister Kappenstein zum wiederholten Male zitierten Fakten unmöglich ist.

Aber vielleicht ist es ja ganz einfach nur der Tatsache geschuldet, dass man in fortschreitendem Alter wieder kindliche Verhaltensmuster für sich entdeckt oder als gut situierter Ruheständler irgendwelche Tätigkeitsfelder zur Selbstdarstellung sucht. Wie könnte die Lösung des Problems aussehen? Da die Gemeindeverwaltung, an ihrer Spitze Bürgermeister Kappenstein, ihre Handlungsmöglichkeiten nachvollziehbar ausgeschöpft haben, kann die Handlungsalternative eigentlich nur noch bei den Wortführern der Bürgerinitiative "Karlsruher Straße" selber liegen.

Ich denke, wer die Gemeinde Ketsch als nicht attraktiv beurteilt, der sollte ganz einfach den Wohnort wechseln. In diesem Punkt ist man auch in einem demokratisch verfassten Gemeinwesen wirklich von keinem Mehrheitsbeschluss abhängig. Übrigens, es gibt auch schalldichte Fenster. Die müssten allerdings zu eigenen Lasten finanziert werden.

Dies ist die Meinung eines Bewohners der Mannheimer Straße. Vor mehr als vierzig Jahren war hier noch nicht bekannt, dass die Feuerwehr auf der einen und die Neurotthalle auf der anderen Seite gebaut werden würde. Auch die Buslinie nahm damals noch einen anderen Weg. Welche Belastungen allein aus diesen Sachverhalten entstehen, das mag sich jeder selber vorstellen. Wer in der Karlsruher Straße gebaut oder dort anderes Wohneigentum erworben hat, konnte oder musste wohl wissen, dass zwei Gewerbegebiete für seine Wohnidylle eine Rolle spielen werden.

Fazit: Ich denke, dass ein Gemeinwesen nur dann gedeihlich funktionieren kann, wenn nicht ausschließlich ganz eigene Ansprüche artikuliert werden, sondern sich jeder auch hin und wieder fragt, was er als Bürger für das Gemeinwesen beitragen und einbringen kann, oder das Unabänderliche ganz einfach nur ertragen kann.

Peter Schäfer, Ketsch

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