Marktplatz in Ketsch - Mit wenig Aufwand verschönern Muss man das Kleinod zerstören?

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Zur Zeit kommen die Unterlagen für den Bürgerentscheid über den "Neuen Marktplatz" in Ketsch ins Haus, ich möchte die Gelegenheit nutzen, ein paar Gedanken darüber zu äußern.

Ich habe den Eindruck, in Ketsch gibt es eine ziemlich rechthaberische und fast bösartige Diskussion über unser neues Ortszentrum. Dabei liegen doch manche Dinge geradezu auf der Hand: Ein Platz, der nur an drei Seiten bebaut ist, ist nun mal kein Platz im klassischen Sinne, vor allem, wenn sich Richtung Norden eine richtige städtebauliche Brache (mit Verkehrskreisel und Straßen und "Nichts") anschließt. Der jetzige Marktplatz, über den ich neulich gelesen habe, er sei eine "Steinwüste", wird völlig unterschätzt und ungerecht beurteilt.

Ich kann mich noch gut an die Entstehung dieses Platzes erinnern: ein Dutzend italienische Pflasterer aus dem Trentin haben monatelang in Handarbeit das sehr schöne Muster von kleinen und großen Natursteinen geschaffen. Manch eine Stadt wäre froh und stolz, einen so klassich-schönen Belag zu haben. Allerdings erfordert jeder Platz eine gewisse Pflege, die in Ketsch in den letzten Jahren nicht geleistet wurde.

Nicht schützenswert sind meines Erachtens der Aldi-Brunnen und der Pavillon, denn diese Bauten sind überholt und könnten ganz leicht und mit wenig Aufwand entfernt werden. Auch könnten an jeder gewollten Stelle Bäume neu gepflanzt werden, selbst mit wenig Aufwand. Denn man müsste jeweils nur die Steine herausnehmen, der Platz könnte also bleiben.

Warum will man mit Gewalt dieses Kleinod beseitigen, nur um sich in 10 oder 20 Jahren eingestehen zu müssen, dass man mit der Zerstörung einen Fehler gemacht hat? Wie mit so vielen Dingen. Das geplante, neue Gebäude ist so schlecht nicht, und passt sich der bestehenden Architektur an. Ob die wirtschaftliche und organisatorische Nutzung wie angedacht verwirklicht werden kann, kann ich nicht beurteilen.

Hans Koll, Ketsch

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