Serie 70 Jahre Kriegsende Nachbar hatte die weiße Fahne gehisst

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Mit Interesse verfolge ich ihre interessante Serie zum Kriegsende in der Region. Als heute 81-Jähriger habe ich das Kriegsende als Junge durchaus in Erinnerung. So hatte ich ähnliche Erlebnisse wie Hans-Peter Sattler (Ausgabe vom 25. März). Ich verbrachte mit Mutter und Bruder diese Zeit in Möckmühl an der Jagst, genauer gesagt im heutigen Stadtteil Züttlingen.

Allerdings gab es dort noch ein sehr trauriges Erlebnis : Der Nachbar hatte beim Einzug der Amerikaner die weiße Fahne gehisst. Kurz darauf eroberte aber die Deutsche Wehrmacht den Ort für Stunden zurück, nur zu dem Zweck, sich an diesem Nachbarn zu rächen. Dieser, offenbar eine bekannte politische Persönlichkeit, hatte glücklicherweise mit den Amerikanern den Ort verlassen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben ihn die Amerikaner als Bürgermeister eingesetzt.

Aachen wurde bereits im Herbst 1944 befreit, dort amtierte alsbald eine demokratische Stadtverwaltung. Der "Werwolf" schaffte es, den OB Oppenhoff im Rathaus zu erschießen. Daran erinnert eine nach ihm benannte Straße. Seien wir froh, heute in einer ganz anderen Gesellschaft zu leben.

Günther Beeh, Hockenheim

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