Festival Rock'n'Heim - Eine ganze Reihe von Zuschriften beschäftigen sich mit dem Thema Lärm und den Veranstaltungen auf dem Ring Offen sein für die Besucher

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Die Frankfurter haben den Lärm der Flugzeuge, die Berliner haben ihre Fußballspiele und Demonstrationen. Genauso wie wir die Veranstaltungen am Hockenheimring haben. Und das, wie allen bekannt sein dürfte, nicht erst seit gestern.

Natürlich ist klar, dass die Anzahl der Veranstaltungen gestiegen ist und auch, dass es andere Veranstaltungen sind. Andere Musik, andere Motoren, anderes Publikum. Aber es ist auch klar, dass man sich bewusst für oder gegen ein Leben in Hockenheim entscheiden kann. Denn oft sind es zugezogene Personen, die sich über Art und vor allem die Lautstärke der Konzerte oder Motorsportveranstaltungen auslassen.

Da ich selbst, wie einige meiner Verwandten, mit einer Distanz von 450 Meter zum Hockenheimring im direkten Einflussgebiet der "Störfaktoren" wohne, erlaube ich mir, mich den Beschwerden einmal aus einer anderen Sicht zu widmen. Anzumerken ist auch noch, das wir direkt am Hauptgebiet der Veranstaltungen wohnen, das heißt, bei uns laufen die Menschenmassen vorbei.

Ich selbst hatte bisher noch keinen einzigen Schnipsel Papier in meinem Vorgarten und ich behaupte auch, dass dies genauso für meine direkte Nachbarschaft zutrifft. Auf dem angrenzenden DJK- Campinggelände sieht es zwar aus, wie nach einem Anschlag, allerdings sind diese Spuren ja schnell wieder beseitigt (zumal keiner von uns abstreiten kann, nicht auch schon mal eine Verpackung weggeworfen zu haben).

Zum Thema Urinieren möchte ich nur anmerken, dass Personen, die sich öffentlich über diesen Zustand beschweren, ihre Hunde täglich auf eben diesem Platz ausführen und die Fäkalien (trotz eindeutigem Hinweisschild) liegen lassen. Hier sollte man also vielleicht zuerst bei sich selbst anfangen.

Da ich berufsbedingt selbst sehr früh aufstehen muss, kann ich die Beschwerde mit dem späten Lärm durchaus nachvollziehen. Allerdings weiß ich auch, dass dies kein normaler Zustand ist, der nach jedem Rennen so vorkommt. Und ich konnte auch nach der Feier über den gewonnenen Fußball-WM Titel keine Beschwerde in der Zeitung lesen. Stellen sie einfach ihr Auto in die Einfahrt, dann zeltet dort auch niemand. Sehen sie die Wochenenden als willkommene Abwechslung und nicht als Störfaktor. Aber vor allem: Begegnen sie den Besuchern unserer Stadt mit Offenheit und ohne Vorurteile. Vielleicht haben sie ja doch mehr gemeinsam als sie denken.

Petra Milicevic, Hockenheim

Kann Gemecker nicht mehr hören

Liebe Redaktion, ich kann so langsam das Gemecker über die Veranstaltungen auf dem Hockenheimring nicht mehr hören. Meine Familie und ich sind stolze Einwohner von Hockenheim und somit auch stolz auf den Ring.

Wir wohnen etwa 200 Meter Luftlinie vom Ort des Geschehens entfernt und haben von der angeblichen Lärmbelästigung von Rock'n'Heim nichts mitbekommen. Aber auch wenn es mal lauter wird, stört uns das nicht. Der Ring ist älter als die meisten Anwohner. Wer sich an die zeitweise - man betone nicht ständige - Geräuschkulisse noch nicht gewöhnt hat, kann einem echt leid tun. Das gehört einfach dazu.

Und nebenbei erwähnt, den Müll haben wir auch schon immer wieder in den Griff gekriegt. Besonders Leute, die nach Hockenheim ziehen, sollten sich vorab Gedanken über die Bedeutung des Rings und die damit verbundenen Veranstaltungen machen und sich nicht ständig beschweren, sondern sich vielleicht lieber gleich einen anderen Ort zum Wohnen aussuchen.

Meiner Meinung nach sollten noch viel mehr große Veranstaltungen stattfinden, denn immerhin lebt der Ring von diesen und ebenso haben verschiedene Vereine dadurch schöne Einnahmen. Also bitte auch die Vorteile sehen und zur Not halt mal zum Ohrstöpsel greifen.

Gabi Kirrmaier, Hockenheim

Es wird einfach zu viel

Ich bin zwar kein Anwohner am Hockenheimring direkt, wohne aber seit 23 Jahren in Hockenheim und möchte mich gerne grundsätzlich äußern. Zahlreiche Megaevents mit mehreren zigtausend Besuchern am Tag, oft mehrere Tage hintereinander, stellen eine zusätzliche Lärmbelastung und Belastung der vorhandenen Infrastruktur dar, welche der Stadtgröße nicht angemessen ist. Als Einwohner kann man dem kaum entgehen, egal wo man in Hockenheim wohnt. Das ist gegenüber der Bewohnerschaft, die ohnehin beschwert ist durch Autobahn-, Bundesstraßen- und Bahnlärm nicht fair. Selbst wenn sich 90 Prozent der Besucher der Events an alle Regeln halten, reichen bei der schieren Größe der Gesamtzahl, die 10 Prozent, die das nicht tun, aus, um für die Bürger die Zumutbarkeitsgrenze zu überschreiten. Das gilt für den Müll, den Lärm und die Verkehrsproblematik gleichermaßen, selbst im Süden der Stadt sind die öffentlichen Stellplätze von Konzertbesuchern beparkt, die sich die Parkgebühren sparen wollen.

Niemand darf außerhalb der Silvesterfeiern ungenehmigt ein Feuerwerk abbrennen, schon gar nicht nach 0 Uhr nachts und damit die Bewohner um deren Nachtruhe bringen. In Hockenheim passiert das und niemand wird dafür zur Rechenschaft gezogen. Denjenigen, die meinen, dass dies zum Feiern in der Fremde gehört, ist sicherlich im akuten Feiermodus mit verständnisvoller, belehrender Ansprache von zwei netten Polizeibeamtinnen nicht beizukommen. Ein Großeinsatz wäre unverhältnismäßig, also lässt man den Dingen ihren Lauf; auf dem Rücken der Bewohner.

Ich kann nicht verstehen, wie eine Stadtverwaltung, die sich selber in bester Absicht und beispielgebend vor ihre Bürger und gegen die Bahn und andere Behörden stellt, wenn es um das Thema Bahnlärm geht, so unsensibel sein kann, wenn es um die Belastungen im Zusammenhang mit dem Hockenheimring geht. Niemand will aus Hockenheim eine verschlafene Wohngemeinde machen, schön wäre eine belebtere Innenstadt mit einem guten Ausgeh-angebot - das kann man annehmen oder in aller Ruhe zu Hause bleiben. Diese Wahl hat man bei Goßveranstaltungen am Ring nicht; bleibt die Frage, wem und wie vielen sie nutzen und wie viele belastet werden?

K. Eberle, Hockenheim

Helene Fischer schafft das auch

An allen Ecken und Enden ist von Frauenquoten die Rede, nur nicht was die Konzerte auf dem Ring betrifft. Das hat mich zu diesem Leserbrief inspiriert:

Was die Onkelz können (den Ring füllen), das schafft Helene mit links. Helene Fischer auf dem Hockenheimring, das wäre ja mal geil", schrieb ein Fan auf der Facebook-Seite der Künstlerin. Ich kann dem Mann nur zustimmen, sehe ich doch immer nur Sänger und Männer- Bands auf der großen Bühne des Hockenheimrings stehen.

Als würde es Helene Fischer, Pink, Rihanna oder Adele nicht geben. "Atemlos durch die Nacht" von Helene, "Diamonds" von Rihanna oder "Skyfall", das großartige Lied aus dem letzten Bond-Film von der großartigen Adele - das käme bestimmt gut an im wunderbaren Nachthimmel über dem Motodrom. Selbstverständlich sind die Damen nicht immer greifbar und nicht immer auf Tournee - aber was nicht ist, kann ja noch werden . . .

Jürgen Rausch, Hockenheim

Verantwortlichen alles gewünscht

Für mich ist es unverständlich, bis 3 Uhr nachts diese Lärmbelästigung zu genehmigen! Sind die finanziellen Einnahmen so hoch, dass man sich über alles hinwegsetzt, selbst über den Schlaf und die Gesundheit der Anwohner. Meine Frau und ich wohnen in Oftersheim und hatten am Wochenende das Pech Südwestwind zu haben. Man konnte trotz geschlossener Türen und Fenster das Bum-Bum der Bässe nicht fernhalten.Von der Bombendrohung bis zum Hurrikan habe ich dem Veranstalter und der verantwortlichen Sippe aus Hockenheim alles gewünscht. Wenn normale Bürger am Samstag bis Mitternacht feiern, ist garantiert am nächsten Tag eine Anzeige im Briefkasten. Wieso dürfen die in Hockenheim alles? Im nächsten Jahr werden wir in Urlaub gehen - eigentlich müsste der Veranstalter dafür aufkommen.

Wolfgang Rupp, Oftersheim

Oft auf Festivals unterwegs

Als Anwohnerin, die nahe am Ring wohnt, kann ich nur positiv über Rock'n'Heim urteilen! Abgesehen davon, dass der Hockenheimring auf solche Großveranstaltungen angewiesen ist, finde ich es toll, solche Veranstaltungen direkt vor der Haustür zu haben. Verstehe überhaupt nicht, warum einige Anwohner nur meckern über Lärm, Festivalbesucher und Müll. Ich persönlich bin häufig auf Festivals und kann nur sagen, dass die Überreste ganz normal sind. Was den Lärm angeht, so haben wir bei uns zu Hause kaum was mitbekommen. Leider! Liegt aber vielleicht auch an der Windrichtung. Aber alle Leute, die das stört, wissen doch, auf was man sich einstellen muss, wenn man hier wohnt. Es gehört zu Hockenheim dazu und wer nicht damit leben kann bei etwa fünf Großveranstaltungen im Jahr, etwas weniger am Wochenende zu schlafen, der ist hier wohl falsch! Ich persönlich nehme die Musik über die Nacht überhaupt nicht mehr wahr. Ich freue mich schon wieder auf das nächste Jahr Rock'n'Heim!

Lisa Kirrmaier, Hockenheim

Ich finde die Events gut

Zum Festival: Wir haben in der Robert-Bosch-Straße in Hockenheim überhaupt nichts mitgekriegt. Keine Musik, keine Besucher - nichts! Wären unsere Tochter und ihre Freunde nicht hingegangen, wir hätten nichts gemerkt. Ich finde es gut, dass der Ring auch für solche Veranstaltungen offen ist. Wenn man so eine Veranstaltungsstätte hat, muss die doch genutzt werden und nicht nur für Motorsport!

Nörgler wird es immer geben, da kann man nichts machen. Aber es wird ja keiner gezwungen, hier zu wohnen oder hier zu bleiben. Ich hoffe, dass auch in Zukunft Open-Air-Konzerte oder Musikfestivals in Hockenheim stattfinden werden.

Annette Oechsler, Hockenheim

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