Ketsch - Bürgerversammlung zur Umgestaltung von Schwetzinger Straße und Marktplatz wäre Zeitvergeudung gewesen Planerin hat keine Ahnung

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Den Besuch der Bürgerversammlung zur Umgestaltung von Schwetzinger Straße und Marktplatz habe ich mir erspart. Das wäre die reinste Zeitvergeudung gewesen, wenn man die Zeitungsberichte liest und mit Besuchern der Veranstaltung spricht.

Dass die Planerin ihren Plan verteidigt, liegt doch auf der Hand, da ja ihre Firma dabei verdient. Aber offensichtlich hat sie keine Ahnung, was sich in der Schwetzinger Straße tut, ebenso vom Konsumverhalten der Menschen. Da gibt es kein Geschäft, das dich vom Hocker reißt. Wenn am Anfang der Schwetzinger Straße ein Schloss oder Kaiserdom stehen würde, könnte ich mir eine Zukunftsfähigkeit vorstellen.

Der Laden um die Ecke, die Hausarztpraxis gleich neben dem Postamt, die Bankfiliale am Marktplatz. Das alles verschwindet nach und nach aus vielen deutschen Regionen. So gab es 2005 etwa 44 000 Bankzweigstellen, zehn Jahre später waren es noch 34 000 und im Jahr 2025 sollen es nur noch 20 000 sein. Das liegt doch auf der Hand, weil immer mehr ihre Geldgeschäfte per Internet erledigen! Bürgermeister Kappenstein weiß offensichtlich nicht, dass die EU an einer Verordnung arbeitet, dass nur noch mit Geldkarte und Smartphone gezahlt werden kann. Kauf von Bekleidung per Internet ist trendy, auch bei Arzneimitteln aus der Internetapotheke.

Dem Ketscher Gemeinderat gehören einige Unternehmer an. Wenn diese Unternehmer so einem Investitionsvolumen von 37,5 Millionen Euro zustimmen, ist das sehr bedauerlich. Eine Kosten-Nutzen-Analyse ist die Überlegung, ob sich eine Investition auch wirklich rechnet, ob es sich lohnt, Geld auszugeben. Vor allem in der Wirtschaft ist die Kosten-Nutzen-Analyse ein wichtiges Instrument, um zu bestimmen, ob das Ergebnis (der Nutzen) einer Aktion deren Aufwand (die Kosten) rechtfertigt. Im öffentlichen Dienst werden 37,5 Millionen Euro in den blauen Dunst ausgegeben.

Wenn die Regierungschefs den Klimawandel verniedlichen, warum soll dann das für die Planerin Frau Biegert ein Thema sein, geschweige denn für einen Bürgermeister oder Gemeinderäte.

Gerade in den letzten zwei Wochen hat man gesehen, wie sich der Klimawandel in Millionenschäden ausgewirkt hat. Was ändert sich dadurch für die Hausbesitzer? Die Elementarversicherung wir teurer.

Ein Trauzimmer in dem geplanten Gebäude einzurichten, ist doch ein Witz. Es müsste ein Scheidungszimmer eingerichtet werden. Viele heiraten ja nicht mehr und leben ohne Ehe zusammen. Im Rathaus sollte eine vernünftige Büroorganisation durchgeführt werden, dann reicht auch dort der Platz.

Das ganze Dilemma um den Marktplatz hätte verhindert werden können, wenn man einen zweiten Planer eingeschaltet hätte, der mehr Umweltaspekte in seinem Plan gehabt hätte. Und die fehlende Bürgerbeteiligung. Aber Sturheit und Ignoranz herrschen. Das Ganze soll für die Bürger von Ketsch sein, dass sie sich auch Sommer bei 40 Grad Celsius im Schatten dort aufhalten können, und kein Denkmal sein.

Aber man könnte den ganzen Marktplatz mit einem Aldi-Markt zubauen und diesen als Drive-In gestalten. Das wäre eine Zukunftsvision, die es noch nicht gibt. Es müsste keiner mehr beim Einkaufen aus dem Auto steigen!

Wilfried Windisch, Ketsch

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