Ukraine-Krise - Mit Polemik die Farbenlehre durcheinandergebracht Putin ist sicher nicht rot

Lesedauer

In seiner blinden Polemik bringt (kein Wunder!) letzte Woche ein Leserbriefschreiber die politische Farbenlehre völlig durcheinander. Niemand, auch kein Kenner der Indianerkriege, würde das Russland Putins als "rot" bezeichnen. Die entsprechenden Farben sind vielmehr "braun" oder "schwarz" (im Sinne des italienischen Faschismus).

Die innige Verbundenheit mit dem "Front National" Marine Le Pens lässt daran keinen Zweifel. Aufgrund seiner Blindheit muss der Schreiber auch nicht die Augen davor verschließen, dass das mehrmals ausgesprochene Ziel Putins die Wiederherstellung des sowjetischen Imperiums und die Herrschaft über ein nebulös umschriebenes, letzten Endes aber Westeuropa umfassendes Eurasien ist.

Vermutlich wird sich Putin selbst schon fragen, warum das für manche Menschen im Westen so schwer zu begreifen ist. Dem Leserbriefschreiber dürfte auch entgangen sein, dass in der Ost-Ukraine kein kalter, sondern ein sehr heißer Krieg geführt wird, an dem russische Soldaten, sagen wir vorsichtig, nicht unbeteiligt sind.

Dass Nachgiebigkeit und Appeasement unter diesen Umständen die völlig falsche Politik sind, haben die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts ein für alle Mal bewiesen. Im Unterschied zum Leserbriefschreiber halte ich deshalb das Vorgehen der von ihm angegriffenen "Speerspitze" und aller weiteren Politiker der NATO, der EU und der Bundesrepublik für die einzig vernünftige Strategie. Ich bin sogar angenehm überrascht, dass "der Westen" derart entschlossen und geschlossen auftritt und mit den Sanktionen einen Erfolg versprechenden Weg gefunden hat. Dr. Gunter Zimmermann, Oftersh.

Mehr zum Thema

Kommentar Es droht Gefahr

Veröffentlicht
Kommentar von
Michael Backfisch
Mehr erfahren