Rechts vor links in der Schwetzinger- und Eppelheimer Straße und die nicht gebaute Straßenbahn. Bei der Diskussion um Sinn und Unsinn von Vorfahrtsregeln im Ortskern von Plankstadt ist kein Argument absurd genug, um zu belegen, dass jemand unbedingt "ungestört" durch unseren Ort "rauschen" möchte: Der engagierte Vorrechts-Autofahrer versetzt sich sogar in die Situation einer Straßenbahn, die in seiner Vorstellung ungebremst und ohne Halt durch unser schönes Dorf hätte donnern dürfen.
Nun, da die Straßenbahn wegen eben genau dieser Argumente per Bürgerentscheid abgelehnt wurde, ist unser Leserbriefschreiber offenbar der Auffassung, er selbst wolle jetzt die Rolle der abgelehnten Straßenbahn übernehmen und er müsse berechtigt sein, alle halbe Stunde mit dem Auto ohne Halt durch Plankstadt hindurch zu rauschen.
Sollte er weitere Anhänger seiner "Auto-wie-Straßenbahn-Theorie" haben, dann gnade uns Gott, wenn diese - jeder für sich, allein im Auto - ungebremst durch die Straße sausen, während Fußgänger, Kinderwagenschieber und Rollatorkapitäne auf viel zu schmalem Gehweg entlangbalancieren, während sie bei Regen von unseren Vorrechtsautofahrern mit Dreck eingenebelt werden und ihnen sonst das Sommerhütchen vom Kopf gewirbelt wird.
Wo aber bleibt eigentlich der überfällige markierte Radweg? Vielleicht wäre auch ein weiteres Schild anzubringen: "Lebensgefahr! Benutzung dieser Straße ist für Kinder und Alte nur in Begleitung eines erfahrenen Erwachsenen zulässig." Und wie verhält es sich mit denen, die aus Seitenstraßen einbiegen wollen? Da wird es wohl wieder öfter "rummsen" und der Vermeidungsverkehr wird weitere Wohnstraßen belasten.
Wie einfach ist es, wenn Rücksicht die Regel ist. Ein gutes Beispiel ersetzt tausend sinnlose Vorschriften und erfreut alle Verkehrsteilnehmer. Rücksicht ersetzt Schilderwald!
Helmut Trampota, Plankstadt
