Haushalt in Ketsch Schulden sind doch nichts Schlimmes!?

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So, so - Schulden zu haben ist also gar kein Problem. Schulden sind ja etwas gutes, fördern Entwicklung und Wachstum. Und wenn Deutschland keine Schulden machen würde, wäre es schnell am Ende. Nicht zuletzt müssen die USA und Großbritannien, die nach ihrer Staatsschuldenquote auf Platz 13 und 23 der Weltrangliste rangieren, als Rechtfertigung für das Ende der Schuldenfreiheit in Ketsch herhalten.

Aufgrund dieser einleuchtenden Argumentationskette werden nun aus 9,6 Millionen Guthaben der Gemeinde binnen drei Jahren 8,5 Millionen Schulden. Und das nur, weil es alles auf einmal, und davon nur das Beste sein soll. Sei es eine Toilette für 347 000 Euro, ein Gebäude auf dem Marktplatz für 1,5 Millionen, ein neuer Marktplatz für 8,8 Millionen oder Grundstücke im Neubaugebiet für 6,5 Millionen.

Vor dem Hintergrund der regelmäßigen Kostensteigerungen bei öffentlichen Vorhaben bleibt abzuwarten, wie hoch der Schuldenstand 2019 tatsächlich sein wird. Wenn dann plötzlich Hebesätze, Steuern und Gebühren steigen, wissen die Wähler hoffentlich noch, wer diesem Haushalt zugestimmt hat.

Robert Brusnik, Ketsch

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Veröffentlicht
Kommentar von
Benjamin Jungbluth
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