Tretminen in Oftersheim - Auf Mitmenschen Rücksicht nehmen Spaziergang mit Folgen

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Immer wieder taucht das leidige Thema Hinterlassenschaften von Hunden - ich muss mich hier korrigieren - von Frauchen und Herrchen auf. Ich persönlich mag Tiere sehr und habe auch Verständnis dafür, dass Tiere ihr "Geschäft" verrichten müssen, wie wir Menschen auch. Aber warum vor der Haustür oder in den Grünanlagen der Nachbarn: Da lässt man die Tiere auch Löcher graben, teilweise fliegen die frisch gesetzten Pflanzen raus und man hat es nicht mal nötig, diese Pflanzen wieder etwas anzudrücken, damit sie eventuell wieder anwachsen. Die ausgebuddelte Erde bleibt dort liegen, wo Hundchen sie beim fröhlichen Scharren hin befördert hat.

Ekeln sich die Herrschaften etwa vor dem Wegräumen des Hundekots und lassen ihn für Nachbarn oder Fußsohlen vorbeilaufender Passanten liegen? Möglicherweise glauben sie, es bringe Glück, wenn man in Hundehaufen tritt. Was für ein Glück das erst ist, wenn man es beim Abendspaziergang im Dämmerlicht gar nicht gemerkt hat, dass man wo rein getreten ist. In seiner Wohnung auf dem Teppich sieht man die Bescherung und nimmt den Duft der großen, weiten Welt wahr.

Mein dringender Rat für Hundekäufer: Wenn Sie sich einen Hund anschaffen, fragen Sie sich, ob Sie die Möglichkeit haben, ihn so zu halten, dass er artgerecht leben kann? Wenn nicht, schaffen Sie sich keinen an. Es ist leichter für Sie - und für das Tier.

Es gibt in Oftersheim auch Menschen, die gehen essen und übernehmen sich bei der Menge - wahrscheinlich auch mengenmäßig beim Alkohol. Sie laufen dann schweren Schrittes heimwärts und entleeren auf dem Heimweg den strapazierten Magen, indem sie Speis und Trank vor der Haustür des gerade erreichten Nachbarn abladen. Ein erfreulicher Anblick, wenn man morgens daran vorbeilaufen muss - und für denjenigen, der das Ganze wegräumen muss, erst recht.

Ich ziehe den Hut vor unserem Bürgermeister, der sich die Zeit nimmt, derart unmögliche Verhaltensweisen von Menschen, die sich als zivilisiert betrachten, anzusprechen, und hoffe für ihn, dass seine Worte auf fruchtbaren Boden fallen.

Gisela Stratthaus, Oftersheim

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