Islamkritik - Lieber die Integration der ungläubigen Menschen mit orientalischem Hintergrund vorantreiben Von Gläubigen und Ungläubigen

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Herzlichen Dank an Herrn Adler, der in seinem Brief die Problematik "Der Koran und die Scharia-Gesetze" prägnant zusammengefasst hat. Seine wenig optimistische Schlussfolgerung teile ich. Vielleicht gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma: Ob Politik und Medien mutig genug sind, ihn zu gehen? "Die Hoffnung stirbt zuletzt!"

Der Leserbriefschreiber beschreibt die islamische Welt ausgezeichnet. Ich will darüber hinaus auf einen Unterschied aufmerksam machen, der zwischen dem Islam und dem Christentum (in all seinen verschiedenen Formen) am Beginn des Lebens besteht und viele Probleme erklärt. Der Gläubige ist in der islamischen Welt automatisch ein Gläubiger, es sei denn, seine Eltern gehören einer nichtislamischen Gemeinschaft, in der Regel einer christlichen Kirche, an. Er muss nicht in den Islam oder in eine islamische Gemeinschaft aufgenommen werden, gehört qua Geburt dem Glauben an. Die christlichen Kirchen kennen dagegen ausnahmslos einen Aufnahme-Ritus, die Taufe, die erst den Getauften zum Christen und zum Mitglied der Kirche macht. Der Mensch im Christentum ist also nicht automatisch Christ, er wird es erst durch Taufe.

Genauso wenig wie ein Gläubiger in den Islam eintreten kann, kann er aus ihm austreten. Er bleibt ein Gläubiger ein Leben lang; darum wird Abfall vom Glauben in sehr vielen islamischen Ländern bestraft, in einigen mit dem Tode. Ob die Gläubigen wirklich glauben, ist damit keineswegs gesagt. Vorsichtshalber werden sie ihren Unglauben verschweigen: Nach den Google Trends liegen die sieben Länder, in denen der Begriff "Atheismus" am häufigsten "gegoogelt" wird, in der islamischen Welt (Economist 26. März).

In der Bundesrepublik Deutschland gelten dagegen offensichtlich andere Gesetze. Hier gilt nur der als Mitglied einer religiösen Gemeinschaft, der ihr auch durch Mitgliedschaft angehört, sei sie auch noch so nachlässig. Dann schrumpfen aber die Zahlen der Gläubigen beträchtlich. Nach ihren eigenen Angaben erfassen die islamischen Organisationen, Moscheevereine, Kulturbünde und Bruderschaften etwa 20 Prozent der "deutsch-orientalischen" Gesellschaft, in der Realität vermutlich noch viel weniger. Im Höchstfall kommen wir damit auf 800 000 Gläubige, in der deutschen Gesellschaft eine verschwindende Minderheit, in der "deutsch-orientalischen" Gesellschaft allenfalls eine bemerkenswerte Gruppe.

Um diese Minderheit wird jedoch seit Jahren ein unglaubliches "Tam-tam" gemacht. Dazu gehören so alberne Dinge wie der Umstand, dass Kantinen kein Schweinefleisch mehr anbieten (dabei ist Schweinefleisch essen im Koran nicht verboten, Sure 16:115), Kindertagesstätten veranstalten keine Weihnachtsfeier mehr. Die Politik tut sich hervor mit Sprücheklopfen: Der Islam gehört zu Deutschland, mit einer "Islam-Konferenz", zu der nur Islamverbände mit der geschilderten geringen Mitgliederzahl eingeladen werden.

Mein Vorschlag: Da wir mit den Gläubigen niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden, lassen wir sie ihren Weg gehen. Solange sie niemand Schaden an Leib und Seele zufügen, ist dies ja nicht problematisch. Wenden wir uns stattdessen den "islamischen" Ungläubigen zu. Mit ihnen bestehen von vornherein viel größere Gemeinsamkeiten, da wir alle - Christen, Juden, Atheisten - aber eben auch ungläubige Türken oder Araber unter dem Deckel "Unglauben" vereinigt sind. Diese Form der Integration stelle ich mir erheblich einfacher vor. Gunter Zimmermann, Oftersheim

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