Doppelte Staatsbürgerschaft Wieso eigentlich das "falsche Signal"?

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In der Ausgabe vom 8. Dezember kommentiert der Redakteur den Beschluss des Bundesparteitags der CDU in Essen gegen die doppelte Staatsbürgerschaft als "das falsche Signal". Man fragt sich: Wieso?

Dass in einer großen Volkspartei um Positionen gerungen wird, darf nicht verwundern, und dass ein Parteitag einen Beschluss fasst, der der Vorsitzenden nicht gefällt, auch nicht. In meinen Augen passt dieser Beschluss jedenfalls sehr gut zum Profil der CDU. Mögen dann Wahlen entscheiden, was die Bürger davon halten - nicht Journalisten. Deren Mehrheit konnte sich schon vor 17 Jahren nicht vorstellen, dass die Unterschriftenaktion von CDU und CSU "Ja zu Integration, Nein zur doppelten Staatsangehörigkeit" die Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung finden würde.

Im Übrigen gibt es auch in anderen demokratischen Parteien besonnene Politiker, die aus Erfahrung fordern, dass die Integration von Zuwanderern klare Regeln braucht, wenn sie gelingen soll und dass gefragt werden kann, warum es eine Diskriminierung sein soll, wenn hier geborene Kinder von Zuwanderern mit 18 aufgefordert werden, sich vor dem 21. Geburtstag zu entscheiden, welche Staatsbürgerschaft sie auf Dauer behalten möchten.

Benno Müller, Oftersheim