Forum der Leser - Zu den Unterkünften für Flüchtlinge Andere Standorte finden

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In Bürstadt leben derzeit etwa 170 Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Kriegs- und Krisengebieten der Welt. Einige in städtischen Häusern und viele in privaten Gebäuden, die allesamt vom Kreis Bergstraße angemietet worden sind. Die Standorte sind über das ganze Stadtgebiet verteilt. Die dezentrale Unterbringung führt zu verbesserten Integrationsbedingungen, da kleinere Unterbringungseinheiten durch die vielen ehrenamtlichen Helfern leichter und besser zu betreuen sind.

Dabei ist es unerheblich, ob in unmittelbarer Nachbarschaft ein Supermarkt oder Freizeitangebote vorhanden sind. Viel wichtiger ist es, dass für die vom Krieg traumatisierten Personen keine plötzlichen Lärmereignisse - wie zum Beispiel durch einen Schießplatz von Sportschützen - auftreten.

Der von der CDU/FDP und der Verwaltung priorisierte Platz auf dem Freizeitkickergelände ist deshalb äußerst ungeeignet. Die älteren Bürger, die noch den Krieg erlebt haben, werden es bestätigen. Vor diesem Hintergrund sollten andere Standorte gefunden werden. Weiterhin muss als oberste Priorität gelten, die noch zu uns kommenden Flüchtlinge dezentral in kleineren Unterbringungseinheiten wohnen zu lassen.

Hierfür sollten sich alle Eigentümer von leerstehendem Wohnraum überlegen, ob sie nicht bereit sind, für einen angemessenen Preis die Wohnräume an den Kreis Bergstraße zu vermieten. Gleichzeitig würde automatisch eine dezentrale Unterbringung gewährleistet und die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer würde erheblich vereinfacht.

Sicherlich muss sich aber die Stadt Bürstadt darauf vorbereiten, dass nicht genügend privater Wohnraum angeboten wird. Unverändert sollte man auch weiterhin auf dezentrale Unterbringungen setzen. Dies bedeutet, statt an einer Stelle Wohngebäude für 75 Flüchtlinge zu bauen eher an drei unterschiedlichen Stellen Häuser für jeweils 25 Flüchtlinge zu erstellen.

Dies wäre sicherlich auch eine reizvolle Aufgabe für die Gemeinnützige Baugenossenschaft Bürstadt, da in Zukunft auch wieder mit einem zusätzlichen Bedarf an kostengünstigen Wohnraum zu rechnen ist.

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