Kinderfeindlicher Kurs

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Zum Thema Erhöhung der Kindergartengebühren:

Mit Unverständnis hat der AfD-Ortsverband die Pläne zur Erhöhung der Kita-Gebühren in Bürstadt zur Kenntnis genommen. Während allerorten die Überalterung und die kinderfeindliche Gesellschaft beklagt werden, schlägt Bürstadt einen augenscheinlich kinder- und familienfeindlichen Kurs ein.

Insbesondere die ab August 2017 geplante Erhöhung im Krippenbereich um 44 Prozent auf 360 Euro ist aus sozialpolitischer Sicht abzulehnen. Einer Erhöhung um fast die Hälfte im Krippenbereich steht eine geradezu erbärmlich zu nennende Aussicht auf Erhöhung des Kindergeldes um 2 Euro entgegen, wie sie von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ins Spiel gebracht wird. Die Bundesregierung hat offenbar immer noch nicht verstanden, dass Kinder die Zukunft Deutschlands darstellen. Die Betreuung muss auch für weniger betuchte Eltern bezahlbar bleiben. Unlängst veröffentlichte Studien belegen, dass immer mehr Familien und Alleinerziehende armutsgefährdet sind.

An anderer Stelle in Bürstadt ist man bereit, das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster zu werfen. Man denke nur an die Toilettenanlage im Bereich der "alla hopp!"-Anlage für veranschlagte 275 000 Euro, obwohl im Bürgerhaus in unmittelbarer Nähe Toiletten zur Verfügung stehen. Auch ansonsten versteht sich Bürstadt als Selbstbedienungsladen, denn unmittelbar nach der Kommunalwahl haben sich die Stadtverordneten ihre Sitzungsgelder erhöht. Auch die höchst umstrittene Umgestaltung des Bahnhofsgeländes verschlingt immense Summen von Steuergeldern. Würde in Bürstadt weniger Augenmerk auf teure Prestige-Objekte gelegt, stünden für existenziell wichtige Bereiche wie etwa die Kinderbetreuung, deutlich mehr Mittel zur Verfügung.

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