Leserforum - Zur geplanten Umgestaltung der Schulstraße Friedvolles Durcheinander

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Eine Fußgängerzone ist nur dann ein Erlebnisbereich, wenn sich darin reichlich Fußgänger bewegen und attraktive Geschäfte sie anlocken. Hier herrscht jedoch gähnende Leere, und an Wochenenden trifft man dort kaum einen Fußgänger. Verständlich, dass Ladengeschäfte aufgeben und die Verschlechterung der Situation dadurch nicht aufzuhalten ist. Jetzt sollen sie auch noch Strafzoll zahlen, wenn sie Werbung machen.

Mit der Eröffnung der neuen Fußgängerzeilen ist keine sichtliche Änderung eingetreten. Die Schulstraße nun auch noch dem toten "Funktionsband" anzugliedern wird die gegenwärtige Situation nur verschlechtern. Dass die Schulstraße ein Nadelöhr ist verdanken wir einer behördlichen Entscheidung, die vor Jahren eine Ausfahrt zur Wasserstraße gegenüber der Jahnhalle nicht genehmigte. So wurde die Straße dann unwiderruflich zur Sackgasse.

Ich und viele andere Bürger leben nun recht und schlecht mit der gegenwärtigen Situation. Auch wenn dort ein friedvolles Durcheinander stattfindet. Wenn Eltern mit dem Pkw ihre Kinder von der Schule abholen oder wenn zur Kaffeezeit das Café Rall stärker frequentiert wird. Das ist Leben. Das ist Miteinander. Da kann man Rücksicht zeigen. Zu Schaden gekommen ist dort sicher bisher niemand.

Bürger zahlt doch sowieso

Und noch etwas: Das Café Rall ist wohl eines der letzten noch überlebenden Geschäfte mit alter Tradition und überregionaler Bedeutung. Eine Veränderung der Nutzung in der Schulstraße würde auch hier denselben Effekt nach sich ziehen, dem auch schon andere Läden zum Opfer gefallen sind. Nämlich: Umsatzrückgang, Schließung.

Und die Androhung der Bauverwaltung, dass, wenn sich die Bürger jetzt gegen eine Umgestaltung wehren, sie später alles selber bezahlen müssen, halte ich für vollkommen unangebracht.

Der Bürger zahlt es doch eh. Wo kommt das Geld her, das neben dem Landeszuschuss noch aufgebracht werden muss?

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