Klasse Kids - Viertklässler der Nibelungenschule fragen einen "Südhessen Morgen"-Redakteur über seinen Beruf und die Entstehung von Zeitungen aus

Wo kommen die Informationen her?

Von 
Nico Bähr
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Informationen aus erster Hand: Die Nibelungenschüler der Klasse 4b bekommen Besuch von Redakteur Bertram Bähr - und erklären, was sie bereits über Zeitungen gelernt haben.

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Viernheim. Unzählige Arme recken sich in die Höhe. Den Viertklässlern brennen die Fragen sichtlich unter den Nägeln. "Wie viele Zeitungen werden an einem Tag gemacht?" - "Woher kommen die Informationen?" - "Wie viele Menschen arbeiten an einer Zeitung?" - "Wie sieht der Arbeitsalltag eines Journalisten aus?"

Anlässlich des Zeitungsprojekts "Klasse Kids" besucht Bertram Bähr, Redakteur des "Südhessen Morgen", die Klasse 4b der Nibelungenschule. Die Kinder sind gespannt auf die Antworten zu den vielen Fragen, die sie sich überlegt haben. Und staunen darüber, dass Zigtausende Exemplare nachts in wenigen Stunden gedruckt und in der gesamten Region verteilt werden.

Wo kommen die Informationen her, die im "Südhessen Morgen" stehen? "Es kommt es auf das Ressort an. Ihr wisst, was ein Ressort ist", geht der Redakteur auf Nummer sicher. "Ja!", rufen die Schüler laut. Denn in den vergangenen Tagen haben sie in Gruppen Plakate gestaltet, die sich mit der Gliederung von Zeitungen beschäftigen.

Agenturen und Korrespondenten

"Die Informationen über Viernheim recherchieren wir in der Redaktion, oder wir bekommen sie von Vereinen, der Polizei und vielen Anderen. Außerdem besuchen wir Termine und berichten darüber. Für andere Ressorts gibt es daneben noch Nachrichtenagenturen oder freiberufliche Korrespondenten weltweit", erklärt Bähr.

Wie einzelne Zeitungsseiten aufgebaut sind, wissen die Schüler längst. In den letzten Tagen haben sie besprochen, was ein Aufmacher, eine Dachzeile, ein weiterführender Verweis ist. Aber dass mit Redakteuren, Druckern, Vertrieb, Anzeigenabteilung und mehr als 400 Personen an der Zeitung arbeiten, hätten die Viertklässler nicht gedacht.

"Die Arbeit beginnt meist am späten Vormittag. Es passiert relativ viel am Schreibtisch", erzählt Bähr über seinen Alltag als Journalist. Dazu zählt unter anderem, zahllose E-Mails zu sichten, den Inhalt für den nächsten Tag festzulegen, das Layout der Seiten zu gestalten. So bleibt nicht immer viel Zeit, um selbst zu Terminen zu gehen. Deshalb werden bei vielen Anlässen freie Mitarbeiter und professionelle Fotografen eingesetzt. Gerade, wenn abends noch etwas passiert, kann der Arbeitstag bis in die Nacht hineingehen, bevor die Zeitung in Druck geht.

"Dürfen Fotografen kostenlos ins Fußballstadion?", geht ein Junge noch einmal auf diese Berufsgruppe ein. "Ja, sonst müssten sie dafür bezahlen, dass sie arbeiten dürfen", bestätigt Bähr seine Annahme. "Dann werde ich Fotograf", grinst der Viertklässler.

Auf die Frage, woher der Begriff "Zeitung" stammt, findet der "Südhessen Morgen"-Redakteur keine Antwort, bei der er sich hundertprozentig sicher wäre. "Das wäre doch etwas für eine Forscheraufgabe", meldet sich Lehrerin Gabriele Schütte zu Wort. Denn wichtiger Bestandteil des Projekts "Klasse Kids", bei dem die Kinder jeden Tag den "Südhessen Morgen" in den Klassensaal geliefert bekommen, ist, das Leseverständnis und damit das selbstständige Lernen der Kinder zu fördern.

Dieses Jahr nehmen an dem Projekt insgesamt 58 Schulen teil, darunter in Viernheim die Nibelungenschule, die Albert-Schweitzer-Schule und die Schillerschule.

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