Adler Magazin - Die neuen Adler-Trainer Geoff Ward, Jay Leach und Craig Woodcroft funken auf der gleichen Wellenlänge

"Leidenschaft weckt Emotionen"

Von 
Christian Rotter
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Die Adler-Trainer Jay Leach, Geoff Ward und Craig Woodcroft (von links) möchten mit einer Stimme sprechen.

© Binder

Mannheim. Drei Trainer, eine Philosophie: Chefcoach Geoff Ward will den Adlern mit seinen Assistenten Jay Leach und Craig Woodcroft ein aggressives und kompromissloses Auftreten einimpfen. Das betont das Triumvirat im Interview.

Geoff Ward, Craig Woodcroft und Jay Leach

Der neue Adler-Trainer Geoff Ward wurde am 8. April 1962 in Waterloo (Ontario) geboren.

Bereits mit 27 Jahren begann er seine Trainerkarriere, die ihn schon zweimal nach Deutschland führte (2000: Bad Nauheim, 2006: Iserlohn).

Zuletzt arbeitete der Familienvater (vier Kinder) sieben Jahre lang unter Chefcoach Claude Julien im Trainerstab des NHL-Klubs Boston Bruins.

Der ehemalige DEL-Profi Craig Woodcroft - geboren am 3. Dezember 1969 in Toronto - hat sich in Nordamerika als Spielerentwickler (u.a. St. Louis Blues und Nashville Predators) einen Namen gemacht.

Für Jay Leach - geboren am 2. September 1979 in Syracuse/New York - sind die Adler die erste Trainerstation. Der 70-fache NHL-Spieler kümmert sich um die Verteidiger.

Herr Leach, Herr Woodcroft, charakterisieren Sie Ihren Chef Geoff Ward, wie tickt er?

Jay Leach: Geoff ist ein sehr progressiver Trainer. Das Spiel hat sich in den vergangenen Jahren ziemlich verändert, Geoff hat diese Entwicklung hautnah miterlebt, das merkt man. Ich stehe erst am Anfang meiner Trainerkarriere und möchte in eine solche Rolle reinwachsen. Craig Woodcroft: Ich teile diese Einschätzung. Geoff ist immer gut vorbereitet, hat eine disziplinierte Vorgehensweise und ist ein guter Kommunikator - sowohl im Umgang mit dem Trainerstab als auch mit den Spielern.

Herr Ward, Sie sehen sich als Teamspieler, müssen als Cheftrainer aber die letzte Entscheidung treffen. Wie gehen Sie damit um?

Geoff Ward: Alles, was wir machen, machen wir als Einheit. Wenn wir im Team eine Entscheidung getroffen haben, teilen wir diese den Jungs mit. Es geht mir auch darum, die Spieler an diesem Prozess zu beteiligen. Wenn sie fühlen, dass sie wichtig genommen werden, dass sie ein wichtiger Teil von dem sind, was passiert, und Teil der Lösung sind, ziehen sie mit und bleiben motiviert.

Sie haben bei Ihrem Amtsantritt gefordert, dass die richtigen Leute in den Bus müssen. Wie fällt Ihr erstes Fazit aus?

Ward: Bislang haben die Spieler gezeigt, dass sie die richtigen sind. Wir haben in den vergangenen Wochen ausgewertet, was uns zur Verfügung steht und haben erste Schritte eingeleitet, um als Team besser zu werden. Was die Qualität und die Arbeitseinstellung der Profis sowie den Zusammenhalt der Gruppe betrifft, bin ich sehr zufrieden.

Geoff, Sie haben betont, Ihnen sei wichtig, dass Jay und Craig aus Eishockeyfamilien stammen, was meinen Sie damit?

Ward: Eishockey ist eine Lebenseinstellung. Menschen, die von klein an damit aufgewachsen sind, wissen das zu schätzen. In ihnen glüht ein Funke, der essenziell ist, um unser intensives Spiel zu spielen. Diese Leidenschaft weckt wiederum Emotionen. Wichtig war mir auch, dass Jay und Craig selbst Profis waren und wissen, wie die Jungs ticken. Sie verstehen die Reaktion der Spieler auf Entscheidungen oder können diese zumindest nachvollziehen.

Wie viel Prozent Ward-Hockey steckt schon in den Adlern?

Ward: Von Tag zu Tag mehr. Ich bin zufrieden, wie sich unsere Geschwindigkeit entwickelt hat. Zu Beginn waren die Spieler noch sehr mit dem neuen System beschäftigt. Nun hat sich schon viel verselbstständigt. Die Jungs sollen einfach rausgehen und ihr Spiel spielen. Fest steht aber auch, dass wir uns noch in allen Bereichen verbessern müssen.

Jay, wird sich aufgrund der vergrößerten Offensivzonen vor allem das Spiel der Verteidiger ändern?

Leach: In der Offensive haben die Verteidiger an der blauen Linie mehr Platz, um die Dinge auf den Weg zu bringen. In der eigenen Zone ist es vor allem wichtig, sich nicht mit unnötigen Puckverlusten in Schwierigkeiten zu bringen.

Craig, wie haben Sie Mannheim bislang kennengelernt?

Woodcroft: Ich bin beeindruckt von der Lebendigkeit der Region. Eishockey ist wichtig für die Stadt, und Mannheim steht hinter den Adlern. Mit unserer Art, Eishockey zu spielen, wollen wir die Leute gewinnen.

Geoff, wie intensiv haben Sie sich schon mit Ihren DEL-Gegnern beschäftigt?

Ward: Ehrlich gesagt noch nicht so sehr. Das unmittelbare Scouten der Gegner kommt erst noch. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren. Der Fokus liegt auf unserem Auftreten. Wir dürfen uns nicht lange mit Überlegungen aufhalten, wie andere Mannschaften auf gewisse Dinge reagieren könnten. Nein, die Gegner sollen sich nach uns richten! Die anderen Teams müssen uns erst mal stoppen - nicht umgekehrt. Wir wollen immer mit der gleichen Intensität auftreten - egal, ob wir gegen Iserlohn oder gegen Köln spielen.

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