Adler Mannheim - Neuzugang Brent Raedeke hat seine Qualitäten nicht nur auf dem Eis

Mann mit vielen Facetten

Von 
Christian Rotter
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Brent Raedeke ist ein Gewinner der Saison-Vorbereitung.

© Binder

Mannheim. Vom Underdog zum Favoriten. Mit einer Unterschrift hat sich für Brent Raedeke einiges geändert. Nach seinem Wechsel nach Europa stürmte der 25-Jährige zwei Jahre lang für die Iserlohner Roosters. Die Sauerländer spielten gerne die Außenseiter-Karte, wenn die "großen finanzstarken" Adler am Seilersee aufkreuzten - und nicht selten gerupft wurden. "Ja, das stimmt. Spiele gegen Mannheim waren für uns immer etwas Besonderes, da hat jeder alles in die Waagschale geworfen", sagt der Angreifer, der bei den Adlern das Trikot mit der Nummer 93 trägt.

Nun steht Raedeke, der nicht unter das Ausländerkontingent fällt, weil seine Großeltern aus Deutschland stammen (Oma aus Soest, Opa aus München), auf der anderen Seite. Nun gehört er zum Team, das aus den anderen Mannschaften stets das Beste herauskitzelt. "Das ist eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle", betont der in Regina (kanadische Provinz Saskatchewan) geborene Stürmer. "Ich wollte in meiner Entwicklung den nächsten Schritt gehen, das Angebot aus Mannheim kam da gerade recht."

WM in Prag ein Höhepunkt

Raedeke spielte in der American Hockey League und in der East Coast Hockey League, ehe er das Angebot aus Iserlohn annahm. Ein Einsatz in der NHL blieb ihm verwehrt. Mit einigen der besten Eishockey-Spieler der Welt hat er sich aber bereits gemessen. Im Mai nominierte ihn der damalige Bundestrainer Pat Cortina für die WM in Prag, wo er allerdings nicht so viel Eiszeit erhielt wie beim Klub. "Trotzdem war die WM für mich eine tolle Erfahrung. Ich habe vorher noch nie auf internationalem Niveau gespielt", sagt der neben dem Eis eher zurückhaltende Linksschütze, der sich in Mannheim gut aufgenommen fühlt: "Wir neuen Spieler haben schnell gemerkt, dass hier eine gute Basis gelegt wurde. Ich will der Mannschaft helfen, erfolgreich zu bleiben und eine weitere Meisterschaft zu holen", steckt sich Raedeke ehrgeizige Ziele.

Vielseitig einsetzbar

Bei den Roosters wurde der Zwei-Wege-Stürmer meist in der Mitte eingesetzt, in der vergangenen Saison erzielte er in 59 Partien 15 Treffer und gab 24 Vorlagen. In Mannheim absolvierte er die ersten Testspiele als Linksaußen mit Routinier Jochen Hecht oder Kai Hospelt als Center. "Ich kann beide Positionen spielen. Hauptsache ist, dass ich dem Team helfe", versichert der 25-Jährige, der in Mannheim einen Deutschkurs besuchen will, um sich in diesem Bereich weiterzubilden. Noch hapert es bei ihm mit der Sprache seiner Großeltern - auch, weil im Eishockey Englisch Standard ist.

Dafür hat Raedeke viele andere Talente. Er bewies nicht nur mit seinem verwandelten Penalty gegen Sparta Prag sowie mit dem 1:0 in der Champions Hockey League bei Vitkovice Ostrava seine Torgefährlichkeit, sondern überzeugte auch schon als Golfer. Beim "Eagles Cup", dem traditionellen Golfturnier der Adler, führte er seinen Flight zu einem überzeugenden Sieg. Und beim Teambuilding in Vermont zeigte er beim Gitarrenspiel am Lagerfeuer, dass er auch diese Kunst beherrscht.

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