Ärger mit der Sperrmüll-Entsorgung

Von 
Ferdinand Crnjak
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Zum neuen Abfallsystem, das seit Jahresbeginn in Kraft ist, erreichte uns folgende Leserzuschrift:

Sperrmüll – nichts leichter als das, dachte ich. Ich rief, wie gewohnt, bei der Stadt an. Aber man teilte mir mit, dass ab diesem Jahr alles anders ist, weil der ZAKB zuständig ist. Nach sechs Minuten hatte ich auch sofort jemanden am Apparat. Ich meldete meinen Sperrmüll an. Man nannte mir den Abholtermin und teilte mir mit, dass die Entsorgung ab diesem Jahr zehn Euro extra kostet. Ich stellte am Vorabend alles auf die Straße. Am nächsten Tag wurde auch fast alles abgeholt.

Nach sieben Minuten Warteschleife am Telefon erklärte man mir, dass das erlaubte Müllvolumen von zwei Kubikmetern überschritten worden sei. Mein Vorschlag, man könne doch bei drei Kubikmetern Müll einfach 15 statt zehn Euro berechnen, wurde nicht akzeptiert. Also packte ich den Rest wieder in den Keller. Vier Wochen später waren der nächste Abholtermin und weitere zehn Euro fällig.

Eine Spanplatte und einige Blumentöpfe blieben jedoch stehen. Erklärung: Die Spanplatte gehöre nicht zum Hausrat und die Blumentöpfe seien zu klein für Sperrmüll. Da Möbel aber mitgenommen werden, weil sie zum Hausrat gehören, diese in der heutigen Zeit meistens jedoch aus Spanplatten bestehen, stellt sich mir folgende Frage: Wenn ich mir noch drei Spanplatten im Baumarkt kaufe und die von einem Möbelschreiner mit meiner vorhandenen Platte als Möbelstück zusammenbauen lasse, würde der ZAKB dies für zehn Euro Sperrmüllgebühr entsorgen?

Alternativ könne ich die Spanplatte – natürlich gegen Gebühr – auf dem Wertstoffhof abgeben, wurde mir mitgeteilt. Nun verfüge ich über einen eigenen Wagen, um zum Wertstoffhof fahren zu können. Was aber machen die Menschen, die über kein eigenes Auto verfügen? Im Telefonat mit einem ZAKB-Sprecher erfuhr ich, diese könnten sich doch ein Taxi nehmen. Man stelle sich schon mal das Gesicht des Taxifahrers vor, wenn es heißt: „Bitte zum Wertstoffhof!“

Übrigens, ich werde noch einmal für zehn Euro Sperrmüll anmelden. Denn es haben sich zwei Schränke aus der Nachbarschaft zu meinem Sperrmüll dazugesellt. Frei nach dem Motto: Wo Müll ist, kann man ruhig noch welchen dazu stellen.

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