Dinge nicht verharmlosen

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Zum Kommentar von Martin Schulte:

Aus geringer geografischer Distanz verfolge ich mit großem Interesse das politische Geschehen in Bürstadt und seinen Stadtteilen. Die Bürger können sich glücklich schätzen, dass sie von Ereignissen erfahren, die "die Politik" nicht unbedingt der Öffentlichkeit preisgeben will und oftmals versucht zu relativieren.

Dies ist zum Beispiel bei den Themen Messplatz-Bebauung in Bobstadt, Turnvater Jahnplatz oder bei der Veräußerung des ehemaligen Kinderspielplatzes Kettelerstraße in Bürstadt -City an einen Bensheimer Investor der Fall.

Solange die Mehrheitskoalitionäre - eine Opposition gibt es ja scheinbar nicht - tun und lassen können, was sie wollen, ist es ein Glücksfall für Bürstadt, dass es die AfD gibt, die den Finger in die Wunde legt. Wenn Herr Schulte ("Südhessen Morgen") nun versucht, politische Correctness zu praktizieren, kann ich dies nicht gutheißen.

Ein Umweltskandal, wie er eben einmal in Riedrode zutage tritt, sollte von der Presse auch als solcher angeprangert werden. Eine Formulierung "Verschmutzung" sollte nicht dazu dienen, zu beschönigen. Dass die zuständigen Gremien daran interessiert sind, die Angelegenheit möglichst zu verharmlosen, liegt auf der Hand. Wenn allerdings die Staatsanwaltschaft sich dieser "Verschmutzung" annimmt, sollte sich die Presse nicht scheuen, den Terminus "Umweltskandal" zu gebrauchen.

Dass ein Etat nicht durch Erhebung der Hundesteuer erstellt oder saniert werden kann, ist sicherlich jedem Bürger bekannt. Bei der Intention des Kritikers ging es sicherlich eher um einen guten Gag, den auch die Presse akzeptieren sollte - und dies ohne Polemik.