Leckereien zur fünften Jahreszeit

Berliner, Mutzenmandeln, Scherben und Co.: Viele Regionen in Deutschland haben kulinarische Fastnachtsbräuche

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Besonderes Gebäck wie diese Mutzenmandeln nach Kölner Art darf zur närrischen Zeit auf keinen Fall fehlen. © Florian Schuh/dpa-tmn

Erst in heißem Fett gebacken, dann in Zucker gewälzt und am besten lauwarm verzehrt: Berliner, Mutzenmandeln (Rezept siehe unten), Scherben und Co. sind ein echter Genuss – und an den Karnevalstagen für jeden traditionsbewussten Narren ein kulinarisches Muss. Viele Regionen in Deutschland – ob dort nun Karneval, Fasching oder Fastnacht gefeiert wird – haben ihre eigenen närrischen Variationen von Fettgebackenem.

Bei „versoffenen Jungfern“ wird ein Teig hergestellt aus zwei Eiern, 80 Gramm Zucker und 150 Gramm Mehl, unter das vorher zwei gestrichene Teelöffel Backpulver gemischt werden. Davon werden Klöße in heißem Fett fünf Minuten gebacken, anschließend mit heißem Apfelmost übergossen und serviert.

Bekannt sind auch die sogenannten „Nonnenfürzle“. Dabei wird ein Brandteig aus 250 Milliliter Milch, einem Esslöffel Zucker, einer Prise Salz, 50 Gramm Butter und 125 Gramm Mehl (mit einem gestrichenen Teelöffel Backpulver vermischt) und drei Eiern hergestellt. Von dem Teig werden mit zwei Löffeln kleine Nocken genommen und circa zwei Minuten in heißem Fett goldgelb gebacken. Anschließend werden sie mit Puderzucker bestäubt und noch warm serviert.

Die Fritteuse oder der Frittiertopf sollte höchstens zu zwei Dritteln mit Fett befüllt sein. „Die Teigstücke müssen später darin schwimmen können“, sagt Gerhard Schenk, Präsident des Deutschen Konditorenbundes. Bevor die Teigstücke ausgebacken werden, ist darauf zu achten, dass das Fett weder zu heiß noch zu kalt ist. Bei zu starker Hitze bräunt das Gebäck zu schnell, geht nicht richtig auf und bleibt innen teigig. Ist das Fett zu kalt, saugt der Teig zu viel Fett auf. „Die richtige Temperatur liegt bei 175 Grad“, sagt Schenk. Die Temperatur lässt sich messen, indem ein Holzlöffelstiel in das Fett gehalten wird. Wenn sich um den Stiel Bläschen bilden, ist das Fett heiß genug.

Wie lange die Teigstücke ausgebacken werden, hängt vom jeweiligen Rezept ab. Am besten lassen sich die Teigstücke mit einem Schaumlöffel aus dem Fett holen. Wichtig ist, das Gebäck auf Küchenpapier abtropfen zu lassen und dann zum Abkühlen auf einen Kuchenrost zu geben.

Und wer nicht selbst backen möchte, findet zum Beispiel auf den Wochenmärkten leckeres saisonales Fastnachtsgebäck. dpa-tmn/imp

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