Die neuen Meldungen aus dem Rathaus lassen eigentlich hoffen, dass dort ein gewisses Umdenken stattfindet. Den von Bürgermeister Richter vorgeschlagenen Kauf des ehemaligen Kaufhauses Krämer sowie des Fachwerkensembles halte ich für einen Schritt in die richtige Richtung – vorausgesetzt, man hat auch für die Verpachtung und Nutzung das richtige Konzept.
Als völlig irrsinnig halte ich dagegen das Vorhaben des Neubaus des Hauses am Markt. Ich könnte mich allenfalls mit einem niedrigeren Bauwerk anfreunden – so wie etliche Kommentatoren bei Facebook.
Allerdings sollte Herr Richter doch mal seine Rechnung öffentlich darlegen, wieso ein Neubau günstiger sein soll als ein Abriss ohne Neubau oder Sanierung/Umbau. Im Übrigen wurde sogar in die Alte Faktorei ein Fahrstuhl eingebracht und somit behindertengerecht gemacht. Warum also nicht beim Haus am Markt. Und wenn man zwei bis drei Millionen Euro in das Haus stecken würde, wäre das immer noch günstiger als der Neubau.
Dieser Neubau, der nach letzten Plänen an ein früheres dort stehendes Gebäude erinnert, schwirrt in den Köpfen der Stadtverordneten herum, zu allererst bei denen der CDU scheinbar unauslöschlich. Vermutlich nur aus Gründen des Koalitionsfriedens stimmen die Mitglieder der BfB und der Grünen wohl mehrheitlich diesem Konzept zu.
Warum, so frage nicht nur ich mich, hört man nicht im Geringsten auf die Bensheimer Bürger, die mit diesem Neubau schließlich Jahre und Jahrzehnte leben müssen? Und welche Argumente hat die Stadt, dass das geplante Gebäude zu dem wesentlich älteren Baustil der Fachwerkhäuser passt?
Verfolgt man die Diskussion in verschiedenen Gruppen scheint mir doch eine klare Mehrheit für einen ersatzlosen Abriss des derzeitigen Hauses zu sein – vorausgesetzt die Stadt will nicht die Investition für einen Umbau/Sanierung/Modernisierung des jetzigen Hauses tätigen.
Ich appelliere an alle Stadtverordneten, den Willen der Bensheimer mehr zu respektieren und ihre Ohren mehr am Bürger zu haben.
Peter Franke
Bensheim