Tauben-Projekt Was in Lautertal betrieben wird, ist nicht normal

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25 Kilo Dreck jede Woche, BA vom 17. Februar:

Aus Sicht eines Rassetaubenzüchters und Tierfreundes, ist das, was in Lautertal betrieben wird, nicht normal. Man füttert verwilderte Tauben, die man meint, dadurch reduzieren zu können. Ich hatte meine Erfahrungen und Meinungen gegen ein Taubenhaus in Bensheim mehrfach vorgebracht und auch belegt. Die Stadt Bensheim hat viel von diesem verstanden und auch umgesetzt. Hier wurde ein solches Vorhaben nicht realisiert.

Man muss wissen, dass sich Tauben im Umkreis von zehn bis 15 Kilometern aufhalten. Dies wurde früher als „Feldern“ bezeichnet: Die Taube sucht sich ihre Nahrung auf dem Boden im Freien und nicht im Schlag.

Wofür Desinfektion?

Gut gemeinter Tierschutz widerspricht der Natur und auch den Aussagen des Amtsveterinärs. Wenn man ständig Tiere in solchen Schlägen in allen Jahreszeiten füttert, dann bringt man auch Schwächlinge auf den Weg, die von der Natur ausselektiert worden wären, wodurch für Erkrankungen Tür und Tor geöffnet werden, wie Paramyxovirose, Taubensalmonellen und Würmer. Auch die Natur selbst selektiert über den Greifvogelbestand – ob gewollt oder ungewollt – die Taubenbestände.

Warum muss man in Lautertal Masken, Desinfektion und sonstiges für den Menschen vorsehen? Bei meiner Taubenhaltung brauche ich nur eine Staubmaske für die Säuberung – aber Desinfektion?

Was ist mit den Impfungen?

Werden die Taubenbestände in Lautertal auch gegen Paramyxovirose geimpft beziehungsweise gegen Trichomonaden und Kokzidien, Hexamiten, Taubenpocken untersucht und behandelt? Erfolgt überhaupt eine tiermedizinische Untersuchung oder Betreuung? Haben die Betreuer eine Züchter- oder Halterschulung des BDRG oder des Brieftaubenverbandes erhalten?

Stadttauben als Indikator

Bei dieser Haltung ist eine Gefährdung nicht nur für die Tiere vorhanden – weil in Lautertal der falsche Weg gegangen wird. Taubenkot und Federn im Freien sind weniger gefährlich als Hundekot, mit dem besonders Kinder öfter in Berührung kommen.

Auch die Meinung, dass die „falschen“ Eier Tauben davon abhalten, anderswo neue Gelege anzulegen, kann widerlegt werden. Wenn ich durch Bensheim gehe oder fahre, dann betrachte ich mir die nur wenigen Stadttauben genau. Wenn diese keine Krankheitssymptome zeigen, ist dies für mich ein Indikator, dass für unsere Rassetauben keine Gesundheitsgefahr besteht. Wenn man sich die Veröffentlichungen von Professor Daniel Haag-Wackernagel zugute führt, wird es auch in Lautertal demnächst weniger verwilderte Tauben geben.

Michael Horschler

Bensheim

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