Große Koalition - Wir brauchen Politiker, die Rückgrat zeigen Selbstmord oder Demokratie?

Lesedauer

Anscheinend abgestimmt auf das Ende der Narrenzeit hat nunmehr, nach knappen sechs Monaten, diese, unsere Aushilfsregierung in Aussicht gestellt, dass eine neue Regierung, mit zwar sehr widersprüchlichen Ansichten, aber immerhin zustande kommen könnte.

Bei all dem Zoff, dem Hin und Her, um was geht es denn hier wirklich? Wie ein altes Sprichwort sagt: Viele Wege führen nach Rom, aber was ist davon übrig geblieben? Bei all den Tages- und Nachtsitzungen, öffentlich und geheimen Absprachen – ein wirkliches Ergebnis, das Hand und Fuß hat, wurde meiner Ansicht nach nicht erreicht.

Als normaler Bundesbürger frage ich mich, geht es hier um persönliche Erfolge oder um die jeweilige Partei oder doch gar um das zu vertretende Volk? Ich finde keine Antwort darauf.

Diese jetzt in Frage kommenden Parteien sollten keine Nachtsitzungen bestreiten, sondern sich bei Tag mit offenen Augen und Ohren die Meinungen der Bürger zu Gemüte führen, dann dürfte ihnen schnell klar werden, dass diese Art der Handhabung von Demokratie genau dahin führt, wo wir nicht mehr hinwollten.

Es gibt doch schon seit einiger Zeit Hinweise auf Parteien, die nur zuzuschauen brauchen, wie die jetzigen, sogenannten starken Säulen der Demokratie sich gegenseitig zerfleischen, der Nährboden ist gelegt. Politik und Politiker, die kein Rückgrat zeigen und sich mit dem Wind drehen, sind nicht mehr gefragt, doch die schädlichen Hinterlassenschaften, die sie produzieren, lassen sich nicht verleugnen.

Was allerdings noch dazu beiträgt, sind all die im Raume stehenden Schwierigkeiten, mit denen sich eben diese Politiker auseinandersetzen müssen. Ich bezeichne das als Ausverkauf Deutschlands, wenn ich an den Kapitalmarkt und die Industrie denke. Lug und Trug sind an der Tagesordnung, siehe bei den Pflegeheimen oder bei den Medizinern und Arzneimitteln. Um alle Missstände aufzuzählen, würde dieses Blatt nicht ausreichen.

Trotzdem, ich gebe die Hoffnung nicht auf und warte einfach das (hoffentlich) bessere Ende ab.

Richard Hardung, Schwetzingen

Mehr zum Thema

Kommentar Die Grenzen einer Kanzlerin

Veröffentlicht
Kommentar von
Christian Unger
Mehr erfahren