Ordnungsamt Brühl - Bürgerin fühlt sich verleumdet und gestalkt / Sie sieht eine Ungleichbehandlung mit Gemeindebediensteten „Schalte jetzt einen Anwalt ein“

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Vor über einem Jahr wurde unser Ordnungsamtsmitarbeiter in Brühl von einer anonymen Person angezeigt mit der Behauptung, er würde Schmiergelder annehmen, damit drei Fahrzeughalter parken dürften wie sie möchten. Angeblich in der Mannheimer Straße.

Dieser Ordnungsamtsangestellte hatte dann nichts anderes im Sinn, als mich anzuzeigen, da er dachte, diese anonyme Anzeige käme von mir. Natürlich kam es zu einer Anhörung bei der Kripo in Heidelberg, der ich dann einiges erzählen konnte. Ob er Schmiergelder in Brühl erhält, ist mir allerdings nicht bekannt.

Wer dieser anonyme Anzeiger war, weiß ich leider auch nicht. Aber zu gerne würde ich es wissen, denn wer startet schon grundlos so eine Anzeige? Ich persönlich vermute, dass es sich nicht unbedingt um einen Aprilscherz handelt, aber leider bekam ich nie heraus, um wen es sich hierbei handelt. Gewiss ist nur, dass man mir komischerweise seither in Brühl immer auf den Fersen ist, egal wo ich fahre und parke. Dies fällt nun auch bereits anderen Mitbewohnern auf.

Da können noch so viele in meiner kleinen Straße falsch parken, eines ist gewiss: Ich habe auf jeden Fall einen Strafzettel, die anderen nicht unbedingt. Seit wenigen Tagen stehen bei uns direkt vor dem absoluten Halteverbotsschild immer die gleichen Fahrzeuge, aber leider Gottes werden die beim Rundgang immer irgendwie übersehen. Nur gut, dass ich immer ein Handy dabei habe. Es gibt leider immer wieder Personen, die dies dann abstreiten und niemals gesehen haben wollen.

Natürlich habe ich für all meine Behauptungen Zeugen und auch den dazugehörigen Schriftverkehr. Tja, was blieb mir dann anderes übrig, als den Ordnungsamtsmitarbeiter wegen Verleumdung und übler Nachrede anzuzeigen.

Aber wie man sich sicher denken kann, kam dabei nichts Adäquates heraus. Nett wie ich bin, schrieb ich der Staatsanwältin noch einen langen und freundlichen Widerruf, da man sich ja denken kann, dass solche Dinge niedergelegt werden. Sie machte sich sogar die Mühe und antwortete lange und ausführlich. Und da kommt es wieder zum Tragen: Arbeitet man auch nur im Entferntesten für den lieben Staat, so sehen manche Dinge schon wieder ganz anders aus, als für uns das niedrige Fußvolk.

Dieser Mensch kann nicht beweisen, dass ich der anonyme Anzeiger war, ich allerdings kann beweisen, dass er über mich Lügen verbreitet und dies auch noch frech bei der Kripo behauptet. Fakt ist: Arbeitet man auf dem Ordnungsamt im Rathaus, dann kann man sich schon ein wenig mehr erlauben, als nur ein kleiner Bürger, der wie gesagt nicht in diesen Ämtern arbeitet.

Da ich vor wenigen Tagen wieder einen Strafzettel erhielt, der meiner Meinung nicht gerechtfertigt ist, da dort kein eindeutiges Schild des absoluten Parkverbotes steht (es ist durch eine Unmenge von Garagen unterbrochen), sehe ich mich nun gezwungen einen Anwalt einzuschalten. Stalken vom Ordnungsamt aus, das habe ich nicht so gerne.

Aber es freut mich, dass mein Auto immer kostenlos inspiziert wird! So erfahre ich immer, ob meine Reifen abgefahren sind, mein TÜV fällig oder andere Dinge. Natürlich bezahle ich den Strafzettel nicht und freue mich heute schon auf den Gerichtstermin, bei dem ich auch einige nette Sätze, die man mir sogar persönlich schrieb, vorlegen werde. Es lebe das Internet.

Silke Kullmer, Brühl

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