Flüchtlingsfragen Das sind Menschen, wie Du und ich . . .

Lesedauer

Mein Leserbrief vom 11. August hat da und dort einige Leute zu verschiedenen Kommentaren mir gegenüber veranlasst. Teils positiv, teils negativ, wobei die positiven erfreulicherweise überwiegen. Die anderen, meist erfolgen sie ja leider anonym, gingen oft mit Beschimpfungen und Beleidigungen einher.

Ich weiß, der Slogan meiner Leserbriefe bezüglich der Flüchtlinge und deren Folgeerscheinungen wiederholt sich, aber man kann es doch nicht oft genug sagen: Es sind Menschen wie Du und ich! Egal, wo sie herkommen, egal welcher Hautfarbe sie sind, egal an welchen Gott sie glauben.

Ein Mensch muss schon sehr verzweifelt sein, wenn er sein Zuhause, seine Heimat, seine Freunde, seine Familie verlässt. Unter großen Gefahren, von denen wir – so schön wohlbehütet im sicheren Land – nicht die geringste Ahnung haben, kommen sie nach Europa! Nur um ebenfalls in Frieden leben zu können, zu arbeiten und satt zu werden.

Wer sind wir, die diese Menschen aburteilen oder ihnen das verbieten wollen? Warum haben wir Angst, es wird uns dadurch etwas weggenommen? Ich werde das nie verstehen! Dass sehr viel nicht in Ordnung ist, dass vor allem in Europa noch sehr viel getan werden muss, und dass es dauert, weiß ich auch. Das weiß jeder, der guten Willens ist!

Allerdings! Bei den Hasspredigern gibt es keine Chance auf Einsicht! Wenn ich dann immer wieder höre: „Schau’ doch mal, was die alle für tolle Turnschuhe haben?“ Oder: „Die haben alle ein Handy!“ Und da können sie sogar mit umgehen, na sowas! Man höre und staune, die können sprechen, geben nicht irgendwelche unartikulierte Laute von sich. Sie kommen nicht barfuß aus dem Urwald! Und, was schon gar nicht geht, die haben sogar ein Fahrrad. Sicher, sehr verkehrstüchtig sind nicht alle, das habe ich selbst schon erlebt. Aber es gibt sehr viele hilfsbereite Menschen bei uns, die ihnen das beibringen. Wir haben es alle auch einmal gelernt. Keiner von uns hat etwas mitgebracht, als er auf diese Welt gekommen ist! So viel steht fest.

Und keiner wird etwas mitnehmen, wenn er unsere Erde verlässt. Egal, welchen Reichtum er hier angehäuft hat!

Gisela Wörn, Schwetzingen

Mehr zum Thema

Im Interview (mit Videos) Toto: Von der Arena in den Schwetzinger Schlossgarten

Veröffentlicht
Mehr erfahren