Diskussion Heimat - Malaika Mihambo zeigt uns, wie es geht Menschen für uns gewinnen

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Wer bei den Grünen das Gespräch von Annalena Baerbock und Michael Blume besucht hat, musste sich wundern. Zwei so angesehene, sachkundige und sprachmächtige Politiker im nur 100 Personen fassenden Saal des Palais Hirsch? Das war zu bescheiden! Möglicherweise aber auch klug, denn, wie in der Schwetzinger Zeitung zu lesen war, hatten sich politische Gegner verabredet, um den Abend „aufzumischen“.

Was für Leute waren das? In seinem sehr informativen Bericht nannte sie Volker Widdrat „rechtskonservativ“. „Konservativ“ – das heißt bewahrend, schützend? Etwa die Rechte unserer Verfassung: Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit? Eher das Gegenteil! Blume hingegen nannte sie „Rechtspopulisten, die vorbereitete Hasstiraden ablasen“.

Das traf zu. Mit ihrem Hass überzogen sie vor allem Flüchtlinge! Eine Dame, die sich als „Steuerzahlerin aus Bruchsal“ vorstellte, beschwerte sich über die Zahl der Kopftücher und ein Herr fühlte sich in Mannheim wie in einer fremden Stadt. Ein weiterer protestierte wütend und saalerschütternd laut, man habe ihm das Mikrofon weggenommen. Nur mit Mühe war er zu bändigen.

Vor 25 Jahren hatte es einen ähnlichen Überfall Rechter auf eine VHS-Veranstaltung mit Karl-Peter Wettstein gegeben. Und die Nazis vor 1933? „Konservativ“, auf diesen Teil Besucher angewandt, wäre ungerecht gegenüber der Mehrheit. Vor allem aber den beiden Gästen, die vor Rassismus und Hass warnten und für sozialen Zusammenhalt, Offenheit und Integration warben. So predigen auch die Geistlichen.

So gewinnen wir Menschen und beziehen sie in unsere Heimat ein. Wie sympathisch das ist, erlebten in dieser Woche alle, die mit der Europameisterin Malaika Mihambo, die teils afrikanische Wurzeln hat, gefiebert hatten. Nach ihrem Sieg sprach sie von ihrer „wunderbaren Liebe zu ihrem Sport“ und war sicher: „Daheim freuen sich alle!“ Merken die Rechten nicht, dass sie, wenn sie anderen die Laune verderben, ihr eigenes Leben freudloser machen?

Helmut Mehrer, Brühl