Potenzial zu gering

Von 
Bernhard Hartkorn
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Zum Artikel „Feldweg muss saniert werden“ vom 17.08.2018, zum Thema „Photovoltaik auf Ackerland“

Die teilweise ablehnende Haltung von Lampertheims Politikern zu Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen kann ich angesichts der drohenden Klimaprobleme nicht nachvollziehen. Wer meint, dass es mit ein paar Anlagen auf Lampertheims Dächern getan ist, der irrt sich gewaltig. Natürlich tragen Photovoltaikanlagen auf Dächern auch zur erneuerbaren Energieversorgung bei. Das Potenzial ist aber viel zu gering, als dass man sich darauf beschränken könnte.

Nur mal zur Anschauung: Wären alle Dächer in Deutschland mit Photovoltaik bedeckt, dann würden wir unseren Endenergiebedarf gerade mal in der Größenordnung von zehn Prozent decken.

Das zeigt, dass noch ganz andere Flächen benötigt werden. Es ist mir unverständlich, wo das Problem liegen soll, wenn ein Landwirt sich dazu entschließt, auf seinem Acker eine Photovoltaikanlage zu errichten. Dies wäre ein normaler marktwirtschaftlicher Vorgang und eine gute Alternative zur umweltschädigenden Agrarpolitik der EU. Übrigens: Was unsere Ernährungssituation betrifft, so können wir es uns locker leisten, einen gewissen Prozentsatz von Ackerland für eine sinnvolle Energiegewinnung zu verwenden.

Eine Photovoltaikanlage erspart Düngemittel, Pestizide und jede Menge Plastikfolie, die jedes Jahr auf den Feldern ausgebracht werden. Zwischen den Modulen ist Platz für Gräser, die für Tiere einen Lebensraum bilden. So wird auch dem Insekten- und Vogelsterben begegnet. Eine Photovoltaikanlage ist also wesentlich umweltfreundlicher als die bisherige konventionelle Landwirtschaft auf Lampertheims Äckern.

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