Organspende Die Debatte war längst überfällig

Lesedauer

Die Neuauflage der Organspende-Debatte finde ich sehr gut und ich spreche mich klar für eine Änderung des Gesetzes und für die Widerspruchslösung aus.

Als Mensch, der schon einmal auf ein Spenderorgan angewiesen war und der die Erfahrung einer sehr langen Wartezeit machen musste, weil das Organ – eine Hornhaut, eigentlich ein nur sehr unbedeutendes und leicht kompatibles Organ – nicht verfügbar war, kann ich somit aus eigener Erfahrung sagen, dass vielen Menschen schneller geholfen werden könnte, wenn auch mehr Menschen bereit wären,´ ihre Organen nach ihrem Ableben weiterzugeben. Denn wenn man Tod ist, dann braucht man auch keine Organe mehr – warum also sollte man sie Menschen verweigern die sie dringen zum Leben benötigen?

Gedanken machen

Natürlich hat jeder Mensch das Recht, über seinen eigenen Körper zu bestimmen. Dies darf ihm weder vom Staat noch von Seiten der Medizin genommen werden. Durch die von Gesundheitsminister Spahn initiierte Debatte um seine Idee einer Widerspruchslösung ist das meiner Meinung nach aber auch nicht der Fall, denn jeder, der nicht zum Spender werden möchte, kann dies einfach verweigern.

Ich sehe aber einen großen Vorteil in diesem Konzept: Jeder wird dazu gebracht, sich Gedanken über dieses doch heikle und sehr persönliche Thema zu machen.

So wird der ein oder andere letztlich vielleicht doch noch den Entschluss fassen, zu spenden, auch wenn er dies zuvor aus Bequemlichkeit nicht getan hätte. Dies wäre ein Segen für mehr als 10 000 Menschen in Deutschland, die hoffnungsvoll auf ein Spenderorgan warten.

Daher fordere ich jeden abschließend nochmals auf, sich die Frage zu stellen: Brauche ich meine Organe wirklich noch, wenn ich einmal verstorben bin?

Maximilian Dörsam

Klasse 11 VW

der Karl-Kübel-Schule Bensheim

Mehr zum Thema

Interview Popakademie-Absolventin Alice Merton: „Das Leben ist schön“

Veröffentlicht
Mehr erfahren