Kerwe in Absurdistan

Von 
Winfried Klumb
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Zum Thema Kerwegeld, das der Ortsbeirat Bobstadt beantragt hatte:

Kaum zu glauben, was der Ortsbeirat einstimmig beschlossen hat. 5000 Euro für die Bobstädter Kerwe, in politischen Arbeitskreisen auch Kerb genannt, dabei hat man doch gerade mit einer Gegenstimme im Ortsbeirat und einstimmig im Stadtparlament den Messplatz abgeschafft. Es gibt keinen Messplatz mehr in Bobstadt, wofür dann die 5000 Euro? Ist das ein Verzweiflungsakt für die Fehlentscheidung oder zu spät angedachte Wiedergutmachung?

Rückblickend war die frühere christliche Kirchweihe nicht nur in Bobstadt der jährliche kulturelle Höhepunkt der Bürger. Zunächst in der Bergstraße und danach zur Freude der Bürger auf dem neuen Messplatz. Autoscooter, Schiffschaukel, Kinderkarussell, Wiesenbachs Schokoladenhaus, Schießbude, Lothars Wurst- und Pommesstand, Kerwetanz in der Traube und Sonne sowie Höhepunkt der Kirchweihe die Kerwekranzaufhängung, alles war auf den Beinen. Organisiert hat das die Gemeindeverwaltung, ohne jeglichen politischen Einfluss.

Vor einigen Jahren kamen Discoveranstaltungen am Ortsrand, Imbiss-und Trinkbuden in der Ortsmitte, ein kleines Karussell und Süßwarenstand auf einem Parkplatz, selbst gebackener Kuchen und ein paar Spielchen in der Halle hinzu, der vorhandene Messplatz blieb verwaist. Jeder Verein sowie Interessengruppen machten ihre eigene Kerwe, von Volksfest war nichts mehr übrig geblieben. Jetzt sucht man scheinbar einen Ausweg aus der selbst geschaffenen Misere, da helfen auch keine 5000 Euro mehr.

Sollen das Wahlgeschenke für die Bobstädter Bürger für die Bürgermeisterwahl im Januar sein? Oder wird das Geld für Absperrungen, Gabionen, Security oder dergleichen für die Bobstädter Kerwe bereitgestellt? Der naive Wähler und Bürger sollte darüber nachdenken. Die politische Fehlentscheidung, den Messplatz abzuschaffen ist aus Bobstädter Bürgersicht nicht mehr gutzumachen.

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