Joachim Schulz-Marquardt muss nicht lange überlegen. Was in diesem Jahr anders wird bei seinem Stand auf dem Mannheimer Marktplatz in G 1? "Wir werden wieder mehr Gemüse aus meinem eigenen Anbau haben, samenfeste Sorten und keine Hybriden", sagt Schulz-Marquardt, der sich zu den alten Hasen unter den Markthändlern zählt. Seit 1996 steht er selbst an jenem Stand, den er damals vom Vater übernahm. Der wiederum war seit den 1980er Jahren dabei. Und tatsächlich, bestätigt Schulz-Marquardt, hat er immer noch Kunden, die schon damals bei seinem Vater kauften.
Heute betreibt Schulz-Marquardt den Stand am Brunnen - mitten im Herzen des Marktplatzes - mit Werner Grob. Neben dem eigenen Anbau bezieht das Duo seine Waren bevorzugt aus regionalen Quellen. Zum einen vom Bio-Bauer Fred Blaul aus Kleinniedesheim, zum anderen von Erdmute Weiser aus Mannheim, die unter anderem Paprika und Tomaten mit besonders feinem Aroma liefert.
Schulz-Marquardt setzt beim eigenen Anbau unter anderem verstärkt auf alte Apfelsorten, die so schöne Namen tragen wie Ontario oder Goldparmäne und "dem Standard-Sortiment ganz andere Geschmacksrichtungen hinzufügen". Viele dieser ursprünglichen Sorten bringen zwar einen geringeren Ertrag bei der Ernte, sind dafür aber robuster und weisen oftmals einen höheren Anteil an Vitamin C auf. Dafür wiederum muss man sie laut Schulz-Marquardt "behandeln wie rohe Eier", da sie deutlich druckempfindlicher sind als ihre modernen "Schwestern".
Neben den Äpfeln setzt das Marktduo auf besonders aromatische Möhren, aber auch auf weniger populäre Gemüsearten wie Pastinake, Schwarzkohl und Wurzelpetersilie. Derzeit hat der laut Schulz-Marquardt älteste Bio-Stand des Mannheimer Wochenmarktes nur samstags geöffnet, ab Gründonnerstag kommen dann wieder die Donnerstage dazu. rüo
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