Rundum gut geschützt

Statistik: Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist erneut drastisch gestiegen

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Drastische Zunahme: Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist 2015 um fast zehn Prozent gestiegen.

© djd/ABUS

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist erneut drastisch gestiegen. Die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist für das Jahr 2015 eine Zunahme um fast zehn Prozent auf mehr als 167 000 Fälle auf. Experten nennen als Hauptgrund für die negative Tendenz die weitere Zunahme krimineller Aktivitäten osteuropäischer Banden, laut Polizei sind sie für eine Vielzahl der Einbrüche verantwortlich. Die Aufklärungsquote bei Einbrüchen lag 2014 im Übrigen bei lediglich knapp 16 Prozent.

Polizei: Technischen Einbruchschutz verbessern

Ein Wohnungseinbruch belastet die Opfer oftmals stark. Die Verbesserung des technischen Einbruchschutzes ist nach Ansicht der Polizei besonders wichtig, um möglichst viele Täter scheitern zu lassen. Mittlerweile misslingen demnach über 40 Prozent der Einbrüche nicht zuletzt durch vorhandene Sicherungseinrichtungen und eine aufmerksame Nachbarschaft.

Einbrecher suchen immer den einfachsten Weg, um in ein Haus oder eine Wohnung einzudringen. Das sind meist Fenster und Türen im Parterre, die mit wenig Aufwand zu erreichen sind. Wichtig ist daher, sein Hab und Gut durch simple Vorsichtsmaßnahmen sowie durch DIN-geprüfte mechanische Systeme zu schützen. So wird es den Einbrechern erschwert, über Türen und Fenster einzudringen.

Mechatronische Hilfe

Einen Schritt weiter geht mechatronischer Einbruchschutz, der den Versuch des Eindringens zusätzlich detektiert und meldet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Alarmanlagen kann ein mechatronisches System verhindern, dass der Einbrecher überhaupt ins Innere des Gebäudes gelangt. Setzt der Eindringling an einem mechatronisch geschützten Fenster oder an einer Tür einen Hebelversuch an, lösen spezielle Präventionsmelder sofort Alarm aus und setzen dem Angreifer zugleich einen Widerstand von etwa 1,5 Tonnen entgegen.

Staatlich gefördert

Der Einbau eines solchen Systems zählt zu den Maßnahmen im Einbruchschutz, die der Staat über die KfW seit dem vergangenen Jahr bezuschusst. Förderfähig sind zehn Prozent der Investitionskosten bei Einzelmaßnahmen, der maximale Zuschuss beträgt 1500 Euro. Die Mindestinvestition, um an einen Zuschuss zu gelangen, liegt bei 2000 Euro. Voraussetzung für den Zuschuss ist, dass das entsprechende Angebot von einem Fachunternehmen stammt und die Systeme bestimmte DIN-Normen erfüllen. Das Angebot muss zunächst bei der KfW eingereicht und von dieser genehmigt werden, erst dann kann die Maßnahme durchgeführt werden. djd/imp

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