Neue Geselligkeit finden

Seniorenheim: Moderne Einrichtungen verbinden soziale Kontakte mit privaten Rückzugsräumen

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Den Alltag selbstständig gestalten und doch gut umsorgt sein. Sein eigenes Leben führen und dennoch soziale Kontakte pflegen: Die Vorstellungen vom Leben im Alter sind vielschichtig. "Viele Senioren vereinsamen, etwa wenn der Partner verstirbt. Dennoch scheuen sie den Umzug in eine Wohnanlage, weil sie ihre Individualität und ihr vertrautes Umfeld nicht aufgeben wollen", weiß Fachjournalistin Beate Fuchs vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de.

Gefragt seien neue Wohnkonzepte, die eher einer Lebensgemeinschaft denn den verbreiteten Vorstellungen vom Alten- oder Pflegeheim entsprechen.

Kontakte halten jung

Geselligkeit pflegen, zusammen Kulturveranstaltungen erleben oder einfach mal einen Stadtbummel unternehmen: Das hält jung im Kopf und macht ein großes Stück Lebensqualität im Ruhestand aus. In einer Seniorenresidenz entstehen Kontakte zu Gleichgesinnten fast von alleine, berichtet Beate Wierhake, Leiterin Beratung und Vermietung in einem Seniorenheim: "Oft ist von Bewohnern zu hören: Hätte ich die Möglichkeiten gekannt, wäre ich früher umgezogen - und nicht erst mit über 80."

Wierhake empfiehlt deshalb, die Entscheidung nicht zu lange hinauszuzögern und sich schon mit Anfang 70 Gedanken über das Leben im Ruhestand zu machen. Denn: Ist die eigenständige Lebensweise in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich, entscheiden sich viele für ein Leben im Altenheim oder für betreutes Wohnen. Wer bewusst eine neue Wohnform wählt, kann sein verändertes Umfeld meist gut annehmen und die zahlreich vorhandenen Vorteile für sich nutzen.

So fällt es vielen Senioren in der gemeinschaftlichen Umgebung zum Beispiel leichter, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Freundschaften ausreichend zu pflegen. Andererseits sind mit dem Umzug auch viele organisatorische Aufgaben verbunden, die erst einmal bewältigt werden müssen.

Hausratversicherung anpassen

Dazu gehört auch, den eigenen Versicherungsschutz der Situation anzupassen. Die neuen Räume sind meist kleiner als die bisherige Wohnung. Nur ein Teil der Möbel kann mitgenommen werden. "So verändert sich der Wert des Hausrats unter Umständen erheblich", erklärt Versicherungsexperte Peter Meier. Umso wichtiger ist es, seine Versicherung zu informieren, wenn sich die Wohnfläche oder der Wert des Hausrats geändert haben.

Es gibt zahlreiche Versicherungspolicen, die sich den neuen Anforderungen anpassen lassen, womit sich bares Geld sparen lässt. So kann man beispielsweise bei Umzug in ein Alten-, Senioren- oder Pflegeheim bis zu fünf Jahre lang seinen Hausrat beitragsfrei bis zu einer Versicherungssumme von 5000 Euro weiterversichern. Voraussetzung: Das Hab und Gut war dort bereits seit mindestens fünf Jahren versichert. djd

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