Ein Weg, der sich lohnt

Anna Bildstein über die Vorzüge einer Ausbildung im Handwerk

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Deutschland braucht Fachkräfte. Diese Erkenntnis ist weder neu noch besonders originell. Dass diese Fachkräfte am besten aus der eigenen Jugend kommen sollten, ist ebenfalls kein neuer Gedanke. "Ausbildung des eigenen Führungsnachwuchses" lautet das Motto.

Doch woher sollen sie kommen, die Fachkräfte von morgen? Denn während die Schülerzahlen sinken, steigt gleichzeitig die Zahl derer, die lieber Abitur machen und anschließend studieren. Die Zahl geeigneter Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt sinkt dramatisch, und vielen Betrieben bleibt keine andere Wahl, als ihre Ausbildungsplätze unbesetzt zu lassen.

Wie kommt es aber dazu, dass immer mehr Jugendliche nur noch im Studium eine Perspektive sehen, statt eine berufliche Ausbildung in Angriff zu nehmen? "Oft fehlt schlicht die nötige Information", meint man bei der Handwerkskammer. Beispielsweise die, dass eine abgeschlossene Ausbildung mit den entsprechenden Leistungen als Mittlere Reife anerkannt wird. Oder, dass für Realschüler die Möglichkeit besteht, parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife zu erlangen. "In vielen Köpfen ist die Ausbildung immer noch eine berufliche Einbahnstraße. Dabei gibt es mittlerweile für junge Menschen mit Begabung und Begeisterung sehr vielfältige Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln", sagen die Fachleute. Im Handwerk kann der Weg über die Ausbildung und den anschließenden Meister zur Selbstständigkeit oder immer noch bis an die Universität führen. Demnach ist eine Ausbildung keineswegs eine Sackgasse, sondern gerade durch die traditionelle Verzahnung von theoretischem Wissen und praktischem Können für junge Menschen ein guter Türöffner in die berufliche Zukunft.

n Von Anna Bildstein, Auszubildende zur Bürokauffrau bei der Handwerkskammer.

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