Volksfest

Am Anfang war die Wallfahrt

Entwicklung und Geschichte des Wurstmarkts / Tradition seit mehreren hundert Jahren

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Bereits 1155 ist die älteste Weinlage der Pfalz auf dem "Monte sancti Michaeli" urkundlich erwähnt. Dieser Dürkheimer Michelsberg erlangte ein paar Jahrhunderte später allerdings aus einem anderen Grund Berühmtheit: durch den "Sankt-Michaelis-Markt", der stets mit Wallfahrten zur Kapelle auf dem Michelsberg verbunden war und immer am 29. September, dem Namenstag des Heiligen Michael, abgehalten wurde. Dieser Markt gilt als der Vorreiter des heutigen größten Weinfestes der Welt.

Die Geburtsstunde des Wurstmarktes datieren Historiker in das Jahr 1417. Den damaligen frommen Kirchenvätern wurde das ausgelassene Treiben bald zu bunt. So wandelten sie den Michaelis-Markt in ein gesittetes Kirchweih-Fest um und verlegten den Markt Mitte des 15. Jahrhunderts auf die am Fuße des Berges gelegenen Brühlwiesen, den heutigen Wurstmarktplatz.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wandelte sich der bisherige Begriff "Michaelismarkt" allmählich in "Wurstmarkt". Maßgeblich hierfür soll der damals unvergleichliche Verbrauch an Würsten gewesen sein.

Im Jahr 1910 wurde der Festtermin vorverlegt und seither wird der Wurstmarkt stets am zweiten und dritten Wochenende im September gefeiert. "Amtlich" wurde dies erst 1913, als die königlich-bayerische Staatsregierung die endgültige Zustimmung zur Verlegung gegeben hatte. 1926 wurde der bis dahin 5-tägige Wurstmarkt um einen Tag verlängert, 1951 um den siebten Tag und 1965 um einen weiteren. Erst seit 1985 feiert Bad Dürkheim mit seinen Gästen aus aller Herren Länder sein "Fest der Feste" neun Tage lang. zg

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