Bio-Hotels: Ökologisch reisen

Trend: Umweltzertifikate in der Tourismusbranche

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Bezieht mein Hotel Strom aus regenerativen Quellen? Werden wassersparende Wasch- und Spülmaschinen und umweltfreundliche Spül- und Waschmittel verwendet?

Immer mehr Reisenden sind die Antworten auf diese Fragen wichtig. Dafür spricht auch die zunehmende Präsenz von Umweltzertifikaten in der Reisebranche. "LOHAS" werden diejenigen genannt, die gerne Bioprodukte genießen, trotzdem aber auf Reisen nicht verzichten möchten. Die Abkürzung steht für den "Lifestyle of Health and Sustainability". Die "gesunden Genießer" wurden zu einem Verbraucher-Typ zusammengefasst. Bei den "LOHAS" bestimmt ökologisches Handeln das Konsumverhalten. Experten wie Professor Dr. Edgar Kreilkamp haben sich unter anderm mit der Frage auseinandergesetzt, ob das neue Bewusstsein der "LOHAS" eine Chance für das Klima sein kann. Und die Antwort ist "ja". Über die Hälfte der Teilnehmer einer repräsentativen Umfrage geben an, dass sie bereit sind, für umweltfreundliche Reisen mehr Geld auszugeben. Doch fehle es vielfach an Alternativen, so Kreilkamp. "Die Verantwortung zu einem klimabewussten Reisen kann daher nicht nur bei den Kunden liegen. Es ist Aufgabe der Destinationen, Reiseveranstalter, Fluggesellschaften usw., sich diesem Thema zu stellen", sagt der Dozent für Strategisches Management und Tourismusmanagement.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wurde 2010 mit der "ISO 26000" getan. Mit diesem Leitfaden gibt es zum ersten Mal eine weltweit gültige Definition von "gesellschaftlicher Verantwortung". Allerdings ist dieser Leitfaden der "International Organization for Standardization" nicht für Zertifizierungszwecke vorgesehen. Deshalb werden zumindest vorerst die zahlreichen verschiedenen Umweltsiegel der Reisebranche - wie etwa Viabono, TourCert, die EU-Blume oder Green Globe - bestehen bleiben. ho

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